Sonntag, 11. März 2012

Ein Tag in der Südsee

Heute waren wir auf dem Pasifika Festival, einer Art 'Showcase' der verschiedenen Länder Polynesiens, die jedes Jahr im März in einem Park in Auckland stattfindet. Und das dieses Jahr schon zum 20. Mal. Wir sind jetzt zwar schon unseren fünften März hier, aber trotzdem haben wir es bis jetzt noch nie geschafft hinzugehen, weil der März anscheinend unser bevorzugter Reise-Monat ist und wir dadurch Pasifika meistens schlicht und einfach verpasst haben. Aber dieses Jahr waren wir ja schon im Februar weg, deshalb hat es heute geklappt...


Jede Nation Polynesiens hat dort ihr eigenes 'Dorf', mit Essens- und Kunsthandwerks-Ständen sowie einer Bühne, auf der kulturelle Darbietungen, meistens folkloristische Tänze dargeboten werden.

Wir haben gestern noch den großartigen Tipp bekommen, möglichst schon deutlich vor der offiziellen Eröffnung um 10:00h dort zu sein, weil es ab mittags unheimlich voll werden wird, also sind wir schon relativ früh losgefahren und hatten bei unseren ersten Stationen Tonga, den Cook Islands & Niue das Glück, noch freie Sicht auf die jeweiligen Bühnen und keine Schlangen an den Ständen zu haben.

Die musikalische Darbietung von Tonga begann mit der Nationalhymne und ein paar anderen Stücken, welche von einer Blechblas-Kapelle gespielt wurden. Nicht sehr südseemäßig - wie ich fand. Leider mußten wir bevor die Kinder, denen wir lange beim Fertigmachen für Ihren Tanz zugeschaut haben, auf die Bühne gingen, weiterziehen, weil wir mittlerweile schon recht lange dort waren und wir ja noch neun weitere Länder vor uns hatten...



Bei den Cook Islands gab es dann auch Musik & Tanz, wie man sie eher aus der Südsee kennt, bzw. dort erwartet, also viel mit Trommeln und Ukulele. Und mit TänzerInnen in Baströckchen und Kokosnussschalen-BHs, also die Frauen zumindest... Ich habe den geringen Andrang an den Fressbuden für einen frühen Lunch genutzt, Island Syle - Tuna Plate mit gegrilltem Tunfisch, Reis, Taro, Rukau (Polynesischer Spinat - also eigentlich die Blätter der Taro-Wurzel, aber zubereitet wie Rahmspinat in D) und Kokosmilch. Ohne die geht ja im Pazifik quasi garnichts. War gut & preiswert. Und ging schnell, 'ne Stunde später musste man dann für alles ewig anstehen.

Niue hatte ein großartiges Michael Jackson-Double am Start (fragt mich nicht, warum...), so richtig mit Hut, Handschuhen und Hand im Schritt und allem drum und dran. Er war allerdings erst ungefähr zehn Jahre alt, was die Sache recht lustig gemacht hat. Aber er war auch gut.

In Kiribati hing diese handgemalte Karte Polynesiens in einem Zelt, auf der  Samoa noch jenseits
der Datumsgrenze liegt. Seit 29.12.2011 jedoch ist Samoa auf 'unsere' Seite 'umgezogen'


Danah wurde es dann voller und unübersichtlicher und wir haben uns mit der Menge durch Aotearoa, Kiribati, Samoa, Tuvalu und Fiji treiben lassen, ohne uns irgendwo großartig länger aufzuhalten. Ach doch, in Samoa hatten sie ein Tatau-Zelt, in dem traditionell tätowiert wurde, so mit Holzstock die Nadel in die Haut klopfen und so. Die beiden, bei denen wir zugeschaut haben, schienen heftige Schmerzen zu haben, aber das gehört wohl bei den Samoanern zum Ritual dazu.

Tatau - drei Mann halten die Haut straff, während ein Vierter die Nadel mit der Tusche unter die Haut klopft...


Danach waren wir dann noch in Tokelau (die letzte noch existierende Kolonie Neuseelands) und Tahiti. Der begehrteste Stand dort war der der französischen Bäckerei in Takapuna/Milford. Französisch? Ja, Tahiti ist kein souveräner Staat, sondern Teil Französich Polynesiens. Warum Tahiti alleine dort war, ohne seine anderen Inseln Bora Bora, Moorea und so weiter, weiß ich nicht, vielleicht sind deren Bewohner keine Polynesier, sondern Mikro-, Mela- oder Sonstwasnesier? wer es weiß, darf es mir gerne mitteilen...

Eine Dame aus Tuvalu beim Barbeque

Alles in allem war es ein sehr interessanter Rundgang, hat gut vier Stunden gedauert - und 'ne Menge Lust auf den nächsten Trip in den Pazifik gemacht... Wir haben uns für dieses Jahr Samoa und Tonga auf die Fahne geschrieben, mal schauen, ob wir wenigstens eins davon werden umsetzen können ;-)

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