Montag, 31. Oktober 2011

Metamorphosis

Ich weiß nicht, wer von Euch schon davon gehört hat, aber ab morgen ist ja Movember. Nein, das ist kein Schreibfehler, November ist zwar auch, aber für mich ist in erster Linie Movember.

Movember ist eine Charity-Aktion, mit der Aufmerksamkeit erzeugt und Spenden gesammelt werden sollen, und zwar für verschiedene Organisationen, die sich um die männliche Gesundheit, speziell um Prostatakrebs (Prostate Cancer Foundation of Australia) und Männer-Depression (Beyond Blue: The National Depression Initiative) kümmern. Und um Aufmerksamkeit zu erregen, macht man am besten dummes Zeug.

Der Movember heißt so, weil sich die Teilnehmer einen ganzen Monat lang einen Schnurrbart (engl. Moustache, kurz auch 'Mo') wachsen lassen - und den am besten möglichst auffällig, d.h. gezwirbelt oder sonstwie abgefahren. Und dafür musste heute mein Bart runter. Zum ersten Mal seit ca. 12-15 Jahren. Hab mich fast selbst nicht wiedererkannt... Und ab morgen heißt es dann 'grow a mo', mal schauen, was dabei so rauskommt. Ich hab eben beim Rasieren schon mal verschiedene Optionen durchgespielt, von Walross (sah eigentlich aus wie immer...) über Porno-Balken bis hin zum Chaplin-Bärtchen (sah zu sehr nach 'damals' aus, fehlte nur noch der Scheitel...), lassen wir uns einfach mal überraschen.

Mein bärtiger Bruder und ich... :-)

Wer mich beim Spenden sammeln unterstützen möchte, kann das gerne über den folgenden Link tun:

http://au.movember.com/donate/find-member/

Dort müsst Ihr dann nur meinen vollen Namen (Vor- und Nachnamen) eingeben, den ich hier natürlich nicht veröffentlichen werde/kann, und dann geht's ganz einfach weiter, mit Kreditkartennummer und so. Ich hoffe ja, dass ich einen schönen Batzen Geld zusammenbekomme und am Ende in unserem AOT-Team als Sieger dastehe. Und Preise gibt's auch noch zu gewinnen - für diejenigen, die viel gesammelt haben. Danke für EURE Unterstützung hierbei!

Ach ja, die Spendenwährung ist Australische Dollar, weil ich Mitglied im Team "AOT Grow Mo's" bin - AOT ist mein Arbeitgeber und unsere Firma hat Ihren Haupsitz in Melbourne, daher der AUD. Und für alle unsere deutschen Leser: Eine Spende von 10.00 AUD entspricht ca. € 7,50, ist also durchaus erschwinglich...

Auf der Movember-Seite gibt's dann auch wöchentlich ein Foto-Update, für alle, die mein 'mo-growing' mitverfolgen wollen.

Wer selber teilnehmen möchte, kann sich natürlich auch gerne registrieren und im Freundes- und Kollegenkreis die Sammelbüchse kreisen lassen.

Samstag, 29. Oktober 2011

Bilderrätsel

Neulich kam ich in der Stadt an einem Satz vorbei, der auf einer zick-zack-förmigen (?) Oberfläche geschrieben stand, so, dass man von recht und links jeweils nur die eine Hälfte der Buchstaben sehen konnte. Nur, wenn man frontal drauf geschaut hat, konnte man den kompletten Satz lesen. Und da dachte ich, das wäre doch mal ein nettes Bilderrätsel für unseren Blog. Hier also die beiden Rechts-/Links-Ansichten, was sie zusammen ergeben, poste ich dann morgen. Oder übermorgen. Oder überhaupt nicht :-)



Bin schon mal auf Eure Lösungen gespannt... T°

Dienstag, 25. Oktober 2011

Und jetzt ist es doch passiert...

Nach all den vielen Jahren des Bloggens muss ich jetzt doch zum ersten Mal einen Post löschen, weil der Inhalt schlichtweg nicht korrekt ist. Schlampig recherchiert sagt man da bei uns in Journalistenkreisen...

Dan, the man ist NICHT wie von mir vermutet zum 2. Mal geklaut worden, nein, er macht nur Urlaub :-)
Als ich heute morgen am Ferry Terminal ankam, hing dort, wo sonst Dan war, ein handgeschriebenes Schild mit dem folgenden Text:


"Dan ist auf einem kleinen Urlaub bei dem er mit seinen Kumpels rumhängt. Er wird bald  zugunsten der Erdbebenopfer von Christchurch auf Trade Me (NZ-Version von eBay) versteigert werden. Weitere Informationen erhaltet Ihr vom Manger vom 'Gestrickten Dan' unter email@adresse.com"



Also, falls jemand von Euch weiß, wer Dan Carter überhaupt ist und ihn noch zusätzlich für einen guten Zweck ersteigern möchte - einfach immer mal bei Trade Me reinschauen... :-) T°

Montag, 24. Oktober 2011

Aktiver Jugendschutz

Die neuseeländische Gesellschaft ist eine recht Prüde, was den Umgang mit Nacktheit angeht - aber genauso bigott wie alle anderen auch. Es gibt - wie anderswo auch - Stripclubs, Prostitution und Pornografie, aber alles ist sehr eingeschränkt.

So darf man zum Beispiel in einem Wohngebiet kein Bordell betreiben, während das in einer Geschäftsgegend kein Problem darstellt. Und die Pläne für ein 'Love Hotel', einen Ort, wo sich Pärchen stundenweise unterschiedlich dekorierte Zimmer mieten können sollten, um dem 'grauen Ehealltag' entfliehen zu können, mussten verworfen werden, weil sich im Umkreis von 250 m um das Gebäude eine Schule befindet.

Und wahrscheinlich mussten deswegen auch diese vier attraktiven (?) Damen (die ihren Frisuren nach zu urteilen wohl aus den 80ern übrig geblieben sind) auf dem Werbeplakat für einen Stripclub in Auckland ihre Brustwarzen der Zensur opfern - was ich persönlich ja schon wieder großartig finde :-)





Freitag, 21. Oktober 2011

Und dann war er weg...

Gestern hab ich noch über ihn gebloggt - heute ist er weg. 'Dan, the man' ist zum zweiten Mal gestohlen worden. Traurig, traurig... Jetzt wird er nicht nur am Sonntag den All Blacks im Finale fehlen, sondern auch allen Pendlern, die ihn jeden Morgen und Abend auf ihrem täglichen Arbeitsweg gesehen haben. Der/die Täter/in hätte doch ruhig noch bis nach dem Finale warten können, ich bin mir sicher, dass Knitty Graffity verhandlungsbereit gewesen wäre. Schade. Jetzt hoffe ich allerdings, dass der Diebstahl nicht auf meinen gestrigen Blog-Eintrag zurückgeht... T°    ZENSIERT VOM V.I.S.D.P. WG. IRRTUM

Donnerstag, 20. Oktober 2011

Knitty Grafitty's Wooly Walk-along

Heute soll es hier im Blog mal um etwas ganz anderes gehen, nämlich ums Stricken. Wie bitte? Ja, Stricken!

Die Strick-Künstlerin Knitty Grafitty (über die wir vor ca. 1 1/2 Jahren schon mal hier berichtet haben) hat sich gedacht, dass das Geländer am Ferry Terminal hier in Devonport (wo sie auch wohnt) etwas fad aussieht und man es doch vielleicht einfach 'umstricken' sollte, gerade jetzt, wo zum Rugby World Cup so viele Besucher herkommen. Und das hat sie dann mit 90 anderen aus 9 verschiedenen Ländern auch umgesetzt, und das Resultat sieht so aus:


Und hier wollte ich Euch nun ein paar Details zeigen:

Der deutsche Beitrag (oder zumindest ein deutscher Beitrag, sonst habe ich keinen entdecken können, bei dem man klar erkennen kann, dass er aus DE kommt...) - eher unspannend, aber zu Dokumentationszwecken wollte ich ihn doch zeigen

Strick-Bikini-Barbie nimmt hier den ganzen Tag ein Sonnenbad - und hat natürlich auch einen Rugby-Ball dabei...


Es könnte eventuell sein, dass dies die All Blacks sein sollen - auch wenn sie braun sind und nicht schwarz - zumindest sind es aber 15 Kiwis mit einem Rugby-Ball

Dan Carter (Dan, the Man), einer der wichtigsten Spieler bei den All Blacks, der sich leider am Anfang des World Cups an den Adduktoren (Inselgruppe im Indischen Ozean?) verletzt hat und für den Rest des Turniers ausfiel. Aber auch sonst hat er es nicht leicht, das Original wurde nämlich schon einmal vom Walk-Along gestohlen, weshalb das Replacement (jetzt mit traurigem Gesichtsausdruck ob seiner Verletzung) mit einem Schloss gesichert wurde. Man beachte die liebevollen Details, hier die adidas/All Blacks-Hose...

Der Oktopus ist das größte 'Piece' der Installation, na ja, vielleicht doch nur das zweitgrößte...



Auch Blumen gibt's einige, mir haben diese Rosen am besten gefallen...


Dieses Piece musste ich leider zerstückeln und neu zusammensetzen (also nur in Photoshop...), weil es einfach zu breit war und hier nicht hergepasst hätte...

Aber leider weiß nicht jeder diese Form von 'Street Art' zu schätzen und es gibt immer mal wieder Idioten, die sowas kaputt machen müssen. So wurde nicht nur 'Dan, the man' geklaut, sondern auch

Elmo aus der Sesamstraße ein Arm abgerissen. Und dieser freundliche Hai hier

hatte ursprünglich mal zwei Beine. Also zwei Beine, die aus seinem Maul herausgeschaut haben...

Alles in allem kommt der Wooly Walk-Along aber sehr gut an, die Leute bleiben hier und da stehen und schauen sich alles genau an, die meisten mit einem Lächeln im Gesicht - und das ist es ja schließlich, was Knitty Grafitty möchte... Und dafür gibt's von mir ein Facebook-Like - allerdings nur ein gestricktes. T°

Mehr zum Walk-Along (unter anderem ein 2-minütiges Video) gibt es in Knitty's Blog

Montag, 17. Oktober 2011

Voucher und andere 'Deals'

Ich weiß nicht, ob das Voucher-, Coupon-, Daily Deal- und sonstige Schnäppchenfieber in D genauso verbreitet ist wie hier - nehme es doch aber mal stark an... Hier geht man jedenfalls nur noch selten ohne Voucher in ein Restaurant.

Als wie hier herkamen, haben wir uns ein 'Entertainment-Buch' gekauft, so groß und so dick wie ein mittlerer Roman und voll mit Gutscheinen. Hier im Restaurant 25% Rabatt auf die komplette Rechnung, dort ein Zwei-für-Eins-Deal... Gekostet hat das $60.00, und die hat man ja schnell wieder raus, selbst wenn man nicht öfter essen geht, als man es sonst auch tut. So weit, so gut...

Kurz darauf ab es plötzlich die ersten 'Deal'-Websites, für Gebrauchsgegenstände (1-Day), Flugtickets (Grab-a-Seat) und was weiß ich nicht noch alles. Später kamen dann immer mehr solcher Seiten, wie z.B. Grab One und Treat Me.

Und mittlerweile treibt das Ganze teilweise recht komische Blüten, so gab es doch heute bei Treat Me unter anderem ein Online-Testament für nur $55.00, das heißt, man spart $95.00! Und nicht nur das, nein, man konnte, außer dass man sich selber ein Testament kaufen konnte, zusätzlich noch eines als Geschenk erstehen. Jetzt stellt Euch doch mal diese Freude vor, wenn unter dem festlich geschmückten Baum ein Gutschein für ein Online-Testament liegt! Hat natürlich auch 'nen hohen Symbolwert, so von wegen: Meinst Du nicht, dass es langsam an der Zeit ist... Aber, wie mit allen Geschenken ist das sicher auch Geschmackssache.



Sonntag, 16. Oktober 2011

Rugby World Cup - Kurioses III


Der Glaube versetzt Berge - hoffentlich hilft es fuer heute abend

Samstag, 15. Oktober 2011

Rugby World Cup - Kurioses II

Hier wohnt wohl ein Tonga-Fan, nehme ich an...

Freitag, 14. Oktober 2011

Inspektor gibt's kan!


Aus unserer allseits beliebten Reihe "Wiedergesehen - Neugesehen" möchte ich Euch heute eine Serie näherbringen, an die sich die älteren Semester unter Euch eventuell noch erinnern werden, aus Zeiten, in denen man Freitag abends noch mit seinen Eltern zusammen ferngesehen hat. Es geht um "Kottan ermittelt", das wahrscheinlich Beste, was je aus Österreich kam. Also bis zu den frühen Sachen von Alf Poier natürlich.

Es handelt sich hierbei um so eine Art Krimi-Serie, also mit Polizei, mindestens einem Mord pro Folge und natürlich erfolgreichen Ermittlungen. Aber auch mit jeder Menge Slapstick , schon fast anarchischen Szenen und grandiosen Dialogen ("Ich hab schon besseres Gulasch gegessen" "Aber ned bei mir!"). Bei der Erstausstrahlung (1976, lief bis 1983) erhielt der ORF pro Sendung bis zu 1500 Beschwerdeanrufe! Und wenn das kein positives Zeugnis ist, was dann?

'Major Adolf Kottan' wurde in den 19 gedrehten Folgen von 3 verschiedenen Darstellern gespielt, wobei mein klarer Favorit Kottan Nummer 2 (Franz Buchrieser, Folgen 3-5) ist. Überhaupt dürften diese Folgen wohl die besten der gesamten Reihe sein.

Ich habe mir bei eBay günstig die 'Akte 1' mit den ersten 8 Fällen geschossen und sie kürzlich, als ich eine Woche krank darniederlag, komplett durchgeschaut. Und ich bin heute noch begeisterter als damals, als ich es im Fernsehen gesehen habe. Für alle, die Kottan nicht kennen und gerne mal eine Folge probeschauen wollen, behaltet mal 3SAT im Auge, da werden öfter mal einzelne Folgen wiederholt. Und für die Kiwis unter Euch, natürlich leihe ich Euch die DVDs gerne mal...

Dienstag, 11. Oktober 2011

Fan Trail

Wir haben hier in Auckland einen 'Fan Trail' , auf dem man von der Innenstadt auf einem 4,5 km langen ausgeschilderten Weg zu den RWC-Spielen ins Stadion laufen kann. Entlang des Weges soll es einiges an Sehenwertem geben, und deshalb sind der Markus und ich am Sonntag mal zum Spiel Argentinien vs. All Blacks gelaufen. Nicht, dass wir Karten gehabt oder ins Stadion gewollt hätten - nein, in diesem Fall war wirklich einmal der Weg das Ziel.

Start ist am Britomart, dem Aucklander Haupt-Nahverkehrs-Knotenpunkt, von wo aus auch die Züge nach Eden Park (so heißt hier das Stadion) fahren. Züge? Pah! Wir laufen. Und los geht's...


Auf das am Start angebotene Face-Painting haben wir verzichtet, wenn man beim Laufen ins Schwitzen kommt, verläuft das ja eh nur.

An der Kreuzung Queen/Customs Streets standen viele junge Leute mit Fahnen, die während der Füssgänger-Grünphase (dann haben alle Fahrzeuge rot) flashmob-mäßig auf die Kreuzung rannten und sich dort so aufstellten, daß man zwischen ihren Fahnen Spalier laufen konnte/sollte/musste. Die Ampel wird wieder rot? Na dann nix wie auf die andere Ecke der Kreuzung - und bei grün wieder raus...

An der nächsten Ecke wieder ein Flash-Mob, diesmal 4 südamerikanisch anmutende Damen, die während der Grünphase lateinameikanische Standardtänze aufgeführt haben. Auch nicht schlecht. Das Ganze hat uns schon ein wenig aufgehalten und wir waren noch nicht sooo weit gekommen. Also weiter...

Am Aotea Square kam dann zum Fan Trail auch noch Diwali, das indische Lichterfest und wir waren plötzlich von ganz anderen Menschen umgeben, so vollkommen ohne All Blacks-Trikots & Silver Fern auf der Backe. Hier gab's Bollywood-Atmosphäre und indisches Essen. Dort sind wir dann auch mal ganz kurz vom Kurs abgekommen und erst in Myers Park, wo entlang des Trails eine Kunst-Installation der AUT (Auckland's Uni) aufgebaut war, wieder zu den Rugby-Fans gestoßen.

Auf der K-Road ging's dann weiter, vorbei an Fernseh-Reportern, die Fans interviewt haben,

Stelzenläuferinnen, die einen von oben herab angesehen haben

und unseren alten Bekannten von AK Samba, mit denen wir schon mal einen geräuschvollen Samstagabend in Snell's Beach verbracht haben

Er wusste genau, wo's lang geht... Nämlich weiter über die Great North Road bis zur Bond Street, wo dann immer mehr Leute ihre Fernseher draußen stehen hatten, damit die vorbeikommenden Fans sich über den Zwischenstand vom 2. Halbfinale zwischen den Wallabies und den Springboks (Für alle Aussenstehenden: Das sind die Teams von Australien und Südafrika) informieren konnten. Und immer noch gut einen Kilometer zurückzulegen, puh...

Irgendwann kamen wir dann endlich in Eden Park an, wie uns dieses quasi olympische Feuer signalisierte.

Vom Stadion selbst war ich ein bißchen enttäuscht, das macht optisch nicht annähernd so viel her wie eine 6-8 Jahre alte deutsche Fussball-'Arena'. Dabei ist es gerade für 'nen Haufen Geld modernisiert und erweitert worden. Nur eine Seite war sehenswert, dort wo die Tribünen-Rückseite mit Plastik verkleidet war, vom Stil her irgendwo zwischen Christo und Allianz-Arena. Aber der Himmel war recht dramatisch...

Nachdem wir dort ein wenig rumgelungert und fotografiert haben wollten wir uns dann mit Öffentlichen wieder auf den Weg in Richtung Stadt machen - aber Pustekuchen. Kein Bus, keine Bahn - zumindest nicht vor 21:06h. Also ab in die nächste Pinte und Rugby geschaut, war übrigens mein erstes Spiel. Kurz vor der Halbzeit dann los zur Bahn - und danach den größten Teil der 2. Halbzeit im Provedor - einem Pub in Fährterminalnähe - geschaut, weil natürlich die nächste Fähre erst in 40 Minuten fährt. Auckland und der Nahverkehr, ein schwieriges Thema.

The Cloud, die Fan-Zone auf der Queens Qharf

Irgendwann war ich dann auf der Fähre und auch wieder zuhause, hat Spaß gemacht. Muss ich aber auch nicht nochmal machen...


Dienstag, 4. Oktober 2011

South Pacific Shortbreaks, Part 4

Wir waren ja mal wieder in der Südsee, diesmal auf Niue. Niue? Wo issn das? Nie gehört. Versteh ich, ging mir bis vor kurzem genauso. Niue (gesprochen Nu-ey) liegt so ziemlich genau in der Mitte des gleichschenkligen Dreiecks, welches entsteht, wenn man im Stile von 'Malen nach Zahlen' die drei kleinen Punkte Samoa, Tonga & Cook Islands auf der Weltkarte miteinander verbindet.

Niue ist genau wie Atiu (eines unserer Reiseziele bei unserem Cook Islands-Trip) ein so genanntes 'gehobenes Atoll' und hat dementsprechend (genauso wie Atiu) keine weißen Sandstrände und keinerlei Lagune. Dafür aber viel Steilküste, Regenwald und eine Menge Höhlen, ist also schon irgendwie die Südseeinsel der etwas anderen Art - wie Atiu eben, nur größer.

Limu Pools

Niue ist ein unabhängiger Staat in freier Assoziation mit Neuseeland, sprich die machen ihre eigene Innen-, aber Neuseeland ihre Aussenpolitik. Da es auf Niue kaum Arbeit gibt, wandern viele Niueaner nach Neuseeland aus, was immigrationstechnisch überhaupt kein Problem darstellt, da alle Niueaner einen neuseeländischen Pass haben. Das eigentlich daraus resultierende Problem ist, dass auf Niue nur noch ca. 1400 Menschen leben, während mittlerweile ca. 20.000 Niueaner in NZ zuhause sind. Durch diese 'Landflucht' sieht man entlang der Insel-Hauptstraße und in den Dörfern einen Haufen leerstehender Häuser, in denen teilweise Pflanzen wuchern oder die von den Nachbarn einfach zum Wäsche aufhängen genutzt werden. Das verleiht der Insel einen leicht morbiden Charme. Unterstützt wird der unter anderem noch dadurch, dass man hier seine Toten nicht auf dem Friedhof, sondern auf dem eigenen Grundstück beisetzt, das heißt, das man quasi überall Gräber sieht.

Merkwürdig fand ich das Grab quasi direkt unter dem Schild an der Einfahrt zu unserem Hotel...

Wo wir grad bei Staatszugehörigkeit und offiziellen Dokumenten sind, genau wie auf den Cooks muss man (auch als Inhaber eines NZ-Führerscheines) auch hier eine Fahrerlaubnis käuflich erwerben, für nur $22.50. Und das Ding ist hässlich:

Ich habe jetzt schon 4 verschiedene Führerscheine in meiner Sammlung, toll, oder?

Viel los ist auf der Insel so alles in allem nicht, der größte Anreiz um Touristen anzulocken dürften die Buckelwale sein, die sich dort zwischen Juli und Oktober aufhalten um zu kalben (nennt man das bei Walen so?), beziehungsweise neue Kälber anzusetzen, bevor es wieder zurück in die Antarktis geht. Leider hatten die Wale dieses Jahr wohl keinen Kalender mit, ab Mitte September war nämlich Schluss mit lustig, eine Mutter mit Kalb haben wir gesehen - aber aus einer Entfernung, die es nicht mal erlaubt hat zu sagen, ob es Buckel- oder sonstige Wale sind.

Liku Sea Cave

Tauchen kann man dort allerdings sehr gut, Highlight dürften die vielen Höhlen sowie die Niue Sea Snake sein. Ansonsten noch großartige Sichtweiten, aber die meisten Riffe haben beim Zyklon Heta einen heftigen Schlag abbekommen. War aber trotzdem schee!

Michi in Erwartung des Sonnenunterganges

So, dass war erstmal der erste, allgemeine Überblick. Was wir dort sonst so getrieben haben werden wir in den nächsten Tagen dann noch berichten - denke ich...