Samstag, 9. Oktober 2010

Letztes Wochenende im Shakespear Regional Park

Letztes Wochenende hatten wir endlich mal gutes Wetter, ich glaube Samstag war der erste Tag seit unserer Rückkehr aus Deutschland, an dem es nicht ein einziges Mal geregnet hat! Ich hatte gerade vier Tage krank im Bett gelegen und war von daher ganz wild drauf, mal wieder rauszukommen. Also ab ins Auto & auf nach Shakespear!

Michi gibt unserem Ausflug den passenden Rahmen


Shakespear R.P. ist einer unserer Lieblings-Nationalparks, eine knappe Dreiviertelstunde nördlich von Auckland gelegen. Dort gibt es allerlei 'Wildlife'. Das bedeutet hier in Neuseeland allerdings in erster Linie 'Birdlife' - sonst gibt es hier ja quasi keine Tiere, zumindest keine, die hier her gehören...

Unter anderem findet man dort den Kereru (die "Maori-Fruchttaube"), den Tui, den Korimako (den Chatham-Glockenhonigfresser), den Kakariki (Springsittich) und haufenweise Hipi, zwischen denen man umherlaufen kann... Das ganze auf einer Halbinsel mit Stränden & Klippen, Wanderwegen und sogar einem Wasserfall. Also eigentlich allem, was man so braucht um einen schönen Ausflug zu machen.

Kereru

Pukeko


Der Wasserfall, von dem jetzt - im Frühling - sogar Wasser fällt... Das letzte Mal waren wir im Herbst hier, da war er nur ein trauriges Rinnsal...

Die unvermeidlichen Schafe...

Nach 2, 3 Stunden Bummeln waren wir dann noch kurz in Gulf Harbour, einem relativ hässlichen Kaff, das seine Daseinsberechtigung eigentlich nur dadurch hat, das von dort die Fähren nach Tiritiri Matangi, einer vorgelagerten Vogelschutz-Insel, abfahren. Dort sind wir nach einem Kaffee noch ein bißchen entlang der Marina rumgelaufen und konnten noch die beiden 'Resident'-Stachelrochen beim Versuch, einen toten Barrakuda zu fressen, beobachten, sieht man (auch hier) nicht alle Tage...

Stingray vs. Barracuda

Und zum Abschluss noch 'ne Qualle - in meinen Augen sind das ja wunderschöne Tiere, für andere dagegen nur ekliger Glibber...

Samstag, 2. Oktober 2010

Bier (mal wieder...)

Ich weiß ja auch nicht, woran es liegt, aber vielleicht muss ich jetzt, wo ich weniger Bier trinke mehr darüber schreiben? Heute soll es mal um mein momentanes Lieblingsbier gehen, und getreu dem Motto "Think globally - drink locally" (Denke global, trinke lokal) kommt dieses, wie sollte es auch anders sein, aus Neuseeland. Und es heißt Mac's Gold All Malt Lager.

Es schmeckt nicht nur mehr als lecker, die Brauerei hat auch noch eine überaus ideenreiche Werbeagentur und einen sehr sympathischen Marken-Auftritt, weshalb ich Euch heute mal ein paar Bierdeckel bzw. Flaschenrückseiten-Etiketten zeigen möchte.

Los geht's mit dem Bierdeckel:

Sinngemäß: Dies ist Mac's Gold von der Mac's Brauerei. Auch auf die Gefahr hin, wie ein Werbespruch auf einem Bierdeckel zu klingen: Es ist ein knack-frisches Lager mit einem Hauch von Zitrus und süßem Malz. Auf die Gefahr hin, wie ein bärtiger Öko-Freak zu klingen: Es ist komplett biologisch gebraut. Auf die Gefahr hin zu klingen, als habe man jeglichen Bezug zur modernen Welt verloren, es gibt nicht vor, irgendwo anders gemacht worden zu sein als in Neuseeland


Und dann kommen die Etiketten, vier Verschiedene habe ich bis jetzt für Euch sammeln können... Nur vier, denn man kann leider bei den Six-, Twelve- und Fifteen-Packs nie erkennen, was für ein Etikett drin ist. Und Bierkisten wie in Deutschland gibt's hier ja keine - aber das hatte ich glaub' ich schonmal erwähnt, oder?

Sinngemäß: Das, was Du in der Hand hältst, ist für viele eine der hässlichsten Bierflaschen der Welt. Das ist nicht wahr. Es ist nämlich eine der hässlichsten Cidre-Flaschen der Welt. Als Mac's anfing zu Brauen, taten wir das in der alten Rochdale Cider Factory. Dadurch kamen wir an einen Haufen komisch gerippter, brauner Flaschen. Bis heute sieht ein Bier von Mac's aus wie eine Mischung zwischen einem Sexspielzeug (Hintergrund: länglich, geriffelt?) und einer Handgranate (HG: Die Flaschen haben einen Ring, an dem man den Verschluss aufreißt...). Mach Dir deswegen keine Gedanken, denn dadurch, daß Du sie voller Stolz in der hand hältst sagst Du nichts als "Ich mag vielleicht blind sein, aber meine Geschmacksnerven funktionieren hervorragend.


Sinngemäß: Trinke aus einem Glas. Selbst, wenn ein Schlumpf drauf ist und mal Nutella drin war. Wie sonst kannst Du die Farbe geniessen, die hinzubekommen unsere Brauer sich viel Mühe gegeben haben, wenn Du sie nicht siehst? Wie können Dir die Bläschen vom Glasrand zuzwinkern, wenn Du ihnen keinen Rand zum zwinkern anbietest? Du brauchst nicht aus der Flasche zu trinken. Du bist nicht mehr sechs Monate alt. Setze die strahlende Flüssigkeit frei, schau zu, wie die Blume entsteht, führe das Glas an die Lippen, inhaliere das Aroma und nimm einen großen Schluck.


Sinngemäß: Mac's ist mehr als ein Bier. In den frühen 80ern war es eine Art mit Hopfen angereicherter Sex Pistols, die in der Pink Floyd-Welt der neuseeländischen Brauerlandschaft auftauchten. Zur Zeit der Gründung von Mac's konnte man die neuseeländischen Brauereien an einer Hand abzählen. Wenn ich nochmal drüber nachdenke, konnte ein Einhändiger, dem drei Finger fehlen, sie abzählen. Heute haben wir eine Vielzahl kleiner Brauereien, und das alles fing mit der Entschlossenheit einer Brauerei an, nächtelang aufzubleiben und Antragsformulare zum Erlangen einer Braugenehmigung auszufüllen.


Sinngemäß: Alle Biere der Mac's Brewery haben die Worte 'Natürlich gebraut' auf der Flasche. Es ist eine Art Glaubensbekenntnis, das Mac's seine Biere ohne künstliche Zusätze braut. Bewaffnet mit dem Wasser, der Hefe, dem Hopfen & dem Malz, aus denen es gebraut wird, stellt sich Mac's dem künstlich Verbesserten, Vorgetäuschten. Wenn Mac's eine Band wäre - der Drummer würde keine Kopfhörer tragen. Lebe wild und frei und natürlich mit Mac's


Ich hoffe, Ihr hattet ein wenig Spaß an meinem kleinen Exkurs in die Welt der neuseeländischen Bier- und Werbewirtschaft, ich für meinen Teil muss jetzt erstmal an den Kühlschrank...  Prost! :-)