Sonntag, 30. Dezember 2012

Die Freiluftsaison ist eröffnet!

Der Sommer ist endlich da - und nachdem ich ja nun die letzten neun Monate (mehr oder weniger) regelmäßig in Takapuna im Hallenbad schwimmen war, war ich am Donnerstag zum ersten Mal in diesem Sommer wieder im Meer schwimmen. Schee war's! Und ein Riesenunterschied zum Hallenbad war's auch!

Es gab keine
  • älteren Damen, die in den (zum Bahnenschwimmen vorgesehenen) Bahnen 'Aqua-Jogging' oder 'Aquarobics' machen und es noch nicht mal bemerken, wenn sie jemanden beim Schwimmen behindern
  • (hauptsächlich asiatischen) Saunabenutzer, die direkt aus der Sauna ins Becken steigen, um sich dort den Schweiß vom Körper zu waschen
  • überfüllte Umkleidekabine, in der man manchmal Glück haben muss, um noch ein freies Plätzchen zwischen auf Augenhöhe hängenden, getragenen Unterhosen zu finden, um sich dort abzutrockenen und umzuziehen
Stattdessen gab es:
  • Gannets, die zum Fische fangen aus 30, 40 Metern Höhe wie Pfeile ins spiegelglatte Wasser schießen
  • Segeljachten mit schneeweißen Segeln vor dem dunklen blau des (Gewitter-)Himmels - angestrahlt vom weichen Abendlicht
  • Rotblühende Pohutukawas den gesamten Strand entlang

Es ist einfach etwas ganz anderes und es wird mir auf jeden Fall sehr fehlen. Ich habe inzwischen öfter, wenn ich das Schwimmen im Meer nach Feierabend erwähnt habe, gesagt bekommen "Dann geh doch in Deutschland statt ins Meer ins Schwimmbad oder an 'nen Baggersee", aber das ist halt einfach nicht das selbe. Ein ganz wichtiger Unterschied ist zum Beispiel die Entfernung, zum Vergleich hier mal zwei Prints aus Google Maps:

Das hier war der Weg zum Kelsterbacher See (in dem man genaugenommen ja nicht einmal schwimmen darf) von unserer letzten Wohnung aus:

20, 5 km, 25 Minuten - wenn kein Verkehr ist. Also quasi nie.
Und das hier ist der Weg von unserer momentanen Wohnung zu unserem Hausstrand, Cheltenham Beach:

800 Meter, 2 Minuten - kein Verkehr. Nie.
Das ist schon ein Unterschied, oder? Und genau das ist ein Teil des Lifestyles/der Lebensqualität, den/die ich hier so sehr schätzen gelernt habe. Und über Freibäder im Sommer nach Feierabend in Deutschland brauchen wir uns ja wohl kaum ernsthaft zu unterhalten, oder?

Donnerstag, 27. Dezember 2012

Das Ende einer Legende - ein Nachruf


Eine Ära ist zu Ende - das Café Läuft hat nach 21 Jahren für immer geschlossen.

Für mich war es ja mehr als ein Café, eher schon so eine Art 'zweite Heimat'. Und das nicht nur im zweiten Café Läuft, sondern auch schon im ersten - damals noch unter der Leitung von Wolle und seiner Schwester und ein Stückchen weiter oben in der Rohrbachstraße. Manu, die die meisten von Euch als Chefin kennen werden, war damals Bedienung und Ihr Sohn Sven (zuletzt Mit-Besitzer) kam nach der Schule immer mit dem Ranzen auf dem Rücken rein. Lang, lang ist's her...


Ich war immer gerne da, auch wenn viele mit Manu's manchmal etwas launigen Art nicht richtig zurecht kamen, mir hat es dort immer gefallen. Egal ob auf 'nen Kaffee zwischendurch, wegen Lilo's phänomenaler Apfelpfannkuchen, samstags zum Eintracht schauen (oder Donnerstags - Europapokal!), auf 'nen schnellen Snack zwischendurch (den 'Gebackenen Schafkäse auf Tomaten' koche ich noch heute gerne zuhause nach...) oder aber zum opulenten Sonntagsfrühstück mit 2 Eiern im Glas - Gründe hinzugehen gab es wahrlich mehr als genug. Einen hätt ich fast vergessen: Das sensationelle Birchermüsli - ob ich jetzt wohl das Rezept dafür kriegen kann???



Auch hatten Michi und ich unsere ersten beiden Foto-Ausstellungen ('Trashiges I' & 'Trashiges II') dort, die Erste hat Manu als wir nach Neuseeland gegangen sind sogar als 'Dauerausstellung' übernommen - und wenn man den Läuft-Fotos im Netz glauben schenken darf, hing sie wohl auch bis zum Ende dort, Stammgäste kennen unsere Fotos also zur Genüge... Auch das ist nun vorbei. Ach ja, und unsere legendäre Abschiedsparty hatten wir natürlich auch dort, wer da war erinnert sich sicher gerne daran ;-)

Die wahren Gründe für die Schließung weiß ich nicht wirklich, aber meine bisherigen Recherchen haben ergeben, dass wohl der Besitzer keine Kneipe mehr in seinem Haus haben möchte und deswegen den Pachtvertrag gekündigt (oder nicht verlängert) hat. Dabei war das Läuft doch nicht einfach nur eine Kneipe, sondern eher eine Institution und ein wichtiges Stück alternativer Nordend-Kultur. Ich werde es sehr vermissen. RIP, Café Läuft.

Manu, Sven und Andi - falls Ihr das hier lesen solltet - bitte, bitte, bitte macht woanders weiter. Ich komme auch ab Mai wieder regelmäßig. Versprochen.

T° (oder wie Manu oft über mich sagte: Ihr "längster" Gast)


Das Copyright für die Fotos liegt übrigens bei A. Gehmlich / Café Läuft / sonstwem

Mittwoch, 26. Dezember 2012

The Middle of Middle Earth

Vielleicht haben es ja einige von Euch schon mitbekommen, dass hier in NZ vor kurzem  'The Hobbit', der neue Film von einem Regisseur namens Peter Jackson, angelaufen ist. Er hat irgendwas mit 'Herr der Ringe' (Ich glaube da ging es um einen Piercing-Künstler oder so...) zu tun, spielt vorher oder nachher oder irgendwann zur selben Zeit in der selben Gegend und wird wohl einen ähnlichen Kultstatus erreichen wie schon sein Vorgänger. Falls er irgendwann auch bei Euch laufen sollte, schaut ihn Euch ruhig an, es gibt sicher wieder viele tolle Landschaftsaufnahmen von Neuseeland...

Anyway, da ja die Weltpremiere des Films in Wellington war, hat man den dortigen Flughafen kurzerhand zum 'Airport of Middle Earth' (dort spielt der Film) umgewidmet und ein wenig umdekoriert, so steht jetzt draußen am Terminal zum Beispiel nicht mehr 'Wellington International Airport' oder was immer dort vorher gestanden haben mag, sondern 'Middle of Middle Earth'. Was sonst noch so verändert wurde habe ich für Euch dokumentiert:

Das Terminal-Gebäude des Middle Earth-Airports

Ein nach Lachsen tauchender Gollup in der Departure Lounge

Das Gepäckband in 'Hobbit-Hole'-Optik

Ein Blick durch eines der Fenster auf Frolo und seine Elben-Freunde - oder wie immer die heißen...

Oder war das hier Frolo? Ich weiß es nicht...

Dienstag, 25. Dezember 2012

Sonntag, 23. Dezember 2012

Ratespiel



Was ist das? Es ist das T-Shirt, welches ich gerade auf dem DATSUNS-Konzert anhatte, von dem wir soeben zurückgekommen sind. Eigentlich ist es einfarbig, und zwar in dem helleren grau, oben im Bild. Das jedoch ist nur der untere - und damit trockene - Rand des Shirts, der dunklere Teil ist einfach nur dadurch dunkler, dass er schweißnass ist... Es war ein geiles Konzert - wie alle Datsuns-Konzerte, die ich bis jetzt gesehen habe, das erste übrigens schon 2003 in der guten alten Batschkapp... Sie sind wahrscheinlich die beste Live-Band Neuseelands und haben wieder Mal für eine fantastische Stimmung gesorgt, alle ihre Hits gespielt (Schaut auf Youtube mal nach 'Harmonic Generator' oder 'Like a MF from Hell'...), wild die Instrumente getauscht, war einfach geil. Wenn ich nicht in Wellington wäre - ich würd ja glatt morgen in Auckland nochmal hingehen. Vor allem, weil's ja vermutlich für längere Zeit das letzte Mal war, dass ich sie sehen konnte. Anyway, hört sie Euch an, lernt sie zu lieben und vor allem - geht auf's Konzert, wenn sie mal bei Euch spielen sollten! Ach ja, sie sind übrigens im Jan/Feb in Europa, die Daten gibt's hier...

Mittwoch, 19. Dezember 2012

Gelebtes Multikulti

Ich hab hier grad ein schon etwas älteres Bild gefunden, was ich eigentlich schon längst mal gebloggt haben wollte...

In Deutschland ist ja inzwischen bei der Polizei was das Aüßere angeht recht viel möglich, längere Haare,  evtl. kein Schnurrbart, Ohrringe bei männlichen Beamten, ausländische Abstammung und was weiß ich nicht alles. Und das ist auch gut so - nicht, daß hier jemand komisches denkt. Aber ob diese Kopfbedeckung zur Uniform In D durchgehen würde - da bin ich mir nicht so sicher. Was meint Ihr, sind vielleicht irgendwelche Polizisten anwesend, die uns hier weiterhelfen können?

Neuseeländische Polizisten tragen übrigens keine Schußwaffen - und es geht auch!

Donnerstag, 29. November 2012

Die letzten 100 Tage


In der Politik werden neue Regierungen nach den ersten 100 Tagen  bewertet. Bei uns laufen seit heute die letzten 100 Tage in Neuseeland. Zeit für eine Bewertung - oder zumindest einen Rückblick.

Es war klasse, hiergewesen zu sein, ist es eigentlich immer noch. Ich sehe viel Sachen jetzt schon durch die "Unser letztes Mal"-Brille, zum Teil mit Wehmut, manches aber auch durchaus positiv.

Unsere letzte Kiwi-Weihnacht steht vor der Tür (Wolle mer se reilasse?), die fünfte insgesamt. Nicht, dass ich mich auch nur im entferntesten daran gewöhnt hätte, dass hier Strand, Flip-Flops & Barbaque zu Weihnachten dazugehören, muss ich doch sagen, dass mir generell die Weihnachtstimmung hier viel besser gefällt. In D hat Weihnachten auch immer etwas Schwermütiges, was zu einem gewissen Teil sicher auch der Jahreszeit geschuldet ist (kürzester Tag grad rum, meistens schlechtes Wetter, kalt, dunkel...) Hier geht man halt an den Strand, genießt den Sommer, freut sich, dass die Sonne scheint.

Wir werden auch bald unseren letzten Jahreswechsel hier erleben, mit einem zentralen Feuerwerk über dem Waitemata Harbour, ohne den in D allgemein üblichen Böller-Wahnsinn des privaten Feuerwerks. Was man mit dem vielen Geld, was da verpulvert wird alles sinnvolles machen könnte - ich mag garnicht drüber nachdenken...

Aber, ich schweife ab. Ich wollte eigentlich rückblickend bewerten. Neulich hatte ich eine Unterhaltung mit einer Zahnarzthelferin - während ich drauf gewartet habe, dass die Wirkung der Spritze einsetzt - über die Unterschiede zwischen hier und D und sie fand es sehr merkwürdig, dass ich bald wieder überall (Zahnarzt, Bank, Amt, Vorstellungsgespräch...) 'Herr Neubauer' sein werde - und nicht mehr 'Thomas'... Ich kann mich garnicht daran erinnern, wann ich zum letzten mal als 'Mr. Neubauer' angesprochen wurde - wahrscheinlich bei einem Telefonat mit der deutschen Botschaft ;-) Das wird eine Umstellung werden, die mir definitiv nicht gefallen wird.

Gefallen wird mir der Verkehr in D. Wie ich ja an dieser Stelle schon mal gepostet habe, sind die Durchschnitts-Kiwis nicht gerade begnadete Autofahrer. Und die meisten Asiaten noch weniger. Vorausschauendes Fahren ist hier gänzlich unbekannt, auf einer zweispurigen Straße stellt man sich halt auf der linken Spur an, wenn man in zwei Kilometern links abbiegen möchte. Das die rechte Spur komplett frei ist und man da einfach vorbeifahren kann, kapieren hier die meisten nicht. Lieber blockt man die rechte Spur und steht halt ein wenig länger im Stau... Und das man auf den drei Fahrbahnen auf dem Motorway, wo Tempo 100 erlaubt ist links mit 86, in der Mitte mit 85 und auf der rechten Spur mit 87 km/h fährt, versteht sich doch von selbst. Man ist ja schliesslich entspannt. Aaaaaah! Vielleicht bin ich ja in manchen Dingen doch noch nicht Kiwi genug...

Mit dem Gesundheitssystem hier, bei dem man sämtliche Arztbesuche, die nicht unfallbedingt sind, selber zahlen muss, hatte ich Glück, keine ernsthaften Vorkomnisse. Wenn ich alles aufaddiere, was ich in den letzten Jahren an Geld zu Ärzten/Zahnärzten getragen habe, bleibe ich ganz sicher unter dem Prozentsatz meines Einkommens, der mir in D automatisch abgezogen worden wäre. Aber, man wird ja auch älter und die Intervalle zwischen den Arztbesuchen verkürzen sich - von daher bergrüße ich es eigentlich, bald wieder im Schoße der Solidargemeinschaft ungeachtet meiner finaziellen Möglichkeiten zum Arzt meiner Wahl gehen zu können. Und die Praxisgebühr wurde ja auch grad abgeschafft, yeah!

Ansonsten hoffe ich, bald wieder in der Innenstadt einer deutschen Großstadt zu wohnen, wo das einzige Geräusch, das einen stören könnte der Verkehrslärm ist. Aber nicht Rasenmäher, Laubbläser, Häcksler und Kettensäge. Hier hat halt jeder seinen Garten ums Haus, und der will ja auch in Ordnung gehalten werden. So weit, so gut. Aber, da es hier ja weder eine deutsche 'Mittagsruhe' noch ein Verbot von lauten Tätigkeiten an Sonn- und Feiertagen gibt, mäht/bläst/häckselt/sägt hier eigentlich immer gerade jemand. Das fällt mir jetzt erst so richtig auf, wo ich nicht mehr arbeite und viel zuhause bin. Witzig finde ich , dass der Kiwi beim Rasenmähen (es sind immer benzinbetriebene Rasenmäher, elektrische scheint es garnicht zu geben...) gerne Gehörschutz trägt - ungefähr 4 Meter vor meinem Fenster (einfachverglast,1,5 mm...), während es sich für uns in der Wohnung so anhört, als mähte er den Teppich in unserem Wohnzimmer. Wir laufen zuhause halt nicht mit Gehörschutz rum. Und wenn der Nachbar vorne fertig ist, fängt zehn Minuten später der hinterm Haus an. Wetten, dass?

Aber genug Negatives zu Neuseeland for now. Ich versuche bereits, mich auf ein Leben fernab von Strand und Meer einzustimmen, aber das will mir nicht so richtig gelingen. Die Vorstellung, in Zukunft 500 km fahren zu müssen, um irgendwo ans Meer zu kommen, anstatt einfach hier den Hügel runterzulaufen und das isses, find ich merkwürdig. Nein, eigentlich finde ich sie grundverkehrt. Sollte ich wirklich morgens auf dem Weg zur Arbeit nicht mehr Stachelrochen sehen sondern stattdessen Ratten auf U-Bahn-Gleisen? Oh je, es wird vieles so anders werden...

Trotzdem freue ich mich irgendwie, wir haben schliesslich unsere Freunde und Verwandten in Deutschland lange nicht gesehen. Irgendwie wird es sicher ähnlich spannend werden, wie bei unserem Umzug nach Auckland. Wir kenne zwar im Prinzip das Land und auch Frankfurt, wo wir ja höchstwahrscheinlich wieder wohnen werden, aber in den letzten fünf Jahren hat sich ja doch einiges verändert und es gilt, mal wieder alles neu zu entdecken...

Donnerstag, 15. November 2012

Jetzt ist er weg :-(

Nachdem wir ja jetzt  beide keinen Job mehr haben und deswegen nicht mehr regelmäßig zu unterschiedlichen Zeiten in unterschiedliche Richtungen fahren müssen, hat es nicht mehr wirklich Sinn für uns gemacht, zwei Autos zu haben. Und da Michi meinen  Alfa 156 nie wirklich mochte ('Selespeed'/Tiptronic-Schaltung sind nicht jedermanns/-fraus Sache...), war er es leider, von dem wir uns trennen mußten. Behalten tun wir unseren Mitsubishi Diamante, die olle Maori-Schleuder ;-)

Ich hatte den Alfa jetzt schon eine Weile kostenlos bei AA Carfair gelistet und hatte darüber auch schon zwei merkwürdige - weil fast identische - Anfragen. Die gingen beide ungefähr so: 'Ich bin in England und will das Auto hierher verschiffen lassen (Gibt's in UK keine Alfa Romeos???), ich überweise das Geld auf Deinen Paypal-Account...' Nachdem ich den Interessenten mitgeteilt hatte, dass ich das Geld aus Sicherheitsgründen lieber auf mein deutsches Euro-Konto überwiesen haben möchte, wollten sie dann plötzlich nicht mehr. Ich weiß nicht genau, wie hier der Betrug funktioniert, aber so ganz koscher war mir das nicht. Und ich weiß aus eigener Erfahrung, daß man Paypal-Zahlungen zurückbuchen lassen kann, wenn man nur gute Gründe dafür anführt...

Also habe ich meinen Alfa am Dienstag bei Trade Me Motors gelistet, das kostet dann zwar Geld, aber ist anscheinend auch eher erfolgversprechend. Keine drei Stunden nachdem mein Listing online war, meldete sich der erste Interessent und vereinbarte mit mir einen Termin für den gleichen Abend. Nach der Probefahrt war er (selbstverständlich!) begeistert und wollte nur nochmal eine Nacht drüber schlafen. Und gestern rief er an und sagte, dass er ihn nimmt.

Das war echt cool, dass das jetzt so schnell und unkompliziert ging. Vor allem war cool, dass ich 10% mehr für den Wagen bekommen habe, als ich vor acht Monaten selber gezahlt hatte ;-) Das lag wohl in erster Linie daran, dass ich einen 'Verhandlungspuffer' in den Pries eingerechnet hatte, der Käufer aber quasi garnicht handeln wollte.

Anyway, ich habe dann noch eine kurze Abschiedsrunde durch D'port gedreht, bin nochmal auf den North Head und auf den Mt. Vic gefahren und habe nochmal kurz ein bisschen Spaß mit meinem Alfa gehabt. Das klingt jetzt voll nach Auto-Prolet, oder? Ich muss aber - wenn ich ganz ehrlich sein soll - zugeben, dass ich doch ein bisschen traurig war, mich von meinem 156er trennen zu müssen. So traurig war ich das letzte Mal (zumindest was Autos angeht), als mein R16 damals weg musste.

Aber das ist ja erst der Anfang, demnächst muss ja bei uns noch viel mehr weg...

So nah dran...

Wie einige von Euch ja bereits wissen, gehen wir so ein- bis zweimal im Monat in unseren local Pub zum Pub Quiz. Das ist eine recht spaßige Veranstaltung, wo man sich in Teams von 6 Leuten (wenn es mehr sind, gibt es Punktabzug) bei Bier und Pub Food über 10 Runden in Sachen Allgemeinwissen misst. Allgemeinwissen ist insofern nicht so ganz richtig, da ein großer Teil der Fragen doch sehr kiwi-lastig ist. Zum Beispiel, wenn nach dem 35sten All Black, der im Jahre 1987 seinen 100sten 'Test' (Ist wohl so eine Art Freundschaftsspiel beim Rugby?) gespielt hat, gefragt wird. Oder, welcher Premierminister der Vorgänger von Muldoon war (ich weiß ja nichtmal Muldoon's Vornamen...). Oder welches der drei zur Auswahl stehenden neuseeländischen Käffer am weitesten nördlich liegt... Ihr seht, manche Fragen sind nicht so ganz einfach zu beantworten - zumindest für Ex-Pats, wie die hier im Land lebenden  (hauptsächlich aus Europa stammenden) Ausländer genannt werden.

Dennoch habe ich mir zum Ziel gesetzt, dass ich zumindest einmal ein Pub Quiz gewinnen werde, bevor wir von hier verschwinden. Mit welchem Team ist mir egal. Normalerweise gehen wir ja mit einem rein deutschen Team zum Quiz und heißen 'Die Besserwisser' - was der Confrencier/Moderator auch schon mal als 'Dei Bisser Weisser' ausspricht. Da ich aber heute nur mit Chris und Markus dort war - also quasi nur der Hälfte des Teams - hießen wir heute 'Die bessere Hälfte' - was der Moderator nicht mal auszusprechen versucht hat :-)  Und wir waren wirklich gut!

Das Scoreboard nach 7 von 10 Runden...

Drei Runden vor Schluß lagen wir doch tatsächlich auf dem ersten Platz - wenn auch nur mit einem hauchdünnen Vorsprung von nur einem Punkt... Sensationell! Aber ab da kam es, wie es immer kommt, viele Fragen zu Cricket, Rugby (die Sport-Runde zieht uns immer runter, da wird halt nicht nach der Eintracht oder Jogi Löw gefragt...) und anderem Kram, von dem wir keine Ahnung hatten - und am Ende waren wir wieder mal nur drittletzte, genau einen Punkt zu gut, um den Preis für den vorletzten Platz mitnehmen zu können. Nicht, daß dies ein toller Preis gewesen wäre, aber immerhin ein Preis...

Bis zur Sommerpause werde ich noch mindestens zwei Mal dort sein und ab Ende Januar läuft dann der Endspurt. Ein klitzekleiner Sieg sollte doch wohl drin sein, oder?

Freitag, 9. November 2012

Visa again

So, diese letzte Hürde wäre hiermit dann auch geschafft, wir sind seit gestern im Besitz unseres brandneuen, bis 31. März 2013 gültigen Visitor Visa. Leider, leider ist es uns nun nicht mehr erlaubt, in NZ zu arbeiten, wir sind nun ganz offiziell Touristen.



Jetzt können wir endlich anfangen, unsere bisher nur theoretisch geplante Route für unsere Rückreise zu konkretisieren und vor allem auch schon mal die dazu notwendigen Flüge zu buchen, denn letztendlich steht und fällt der gesamte Plan ja mit der Verfügbarkeit der Flüge.

Enno, wir können dann wohl anfangen zu planen, oder? ;-)

Und damit ist es dann auch an der Zeit, Euch unseren neuen Blog 'Our long way back to Germany' vorzustellen, in welchem von nun an alles, was mit unserer Abreise/Rückreise zu tun hat gepostet werden wird. Und natürlich auch alle Erlebnisse während unserer Reise. Unsere weiteren Erlebnisse hier in NZ, Berichte über Kuriositäten jeglicher Art und all den anderen Blödsinn, den ich hier bisher so geschrieben habe, werdet Ihr auch weiterhin wie gewohnt hier finden. Zumindest bis zu unserer Abreise, dann werden wir diesen Blog wohl friedlich einschlafen lassen.

Samstag, 3. November 2012

Samoa V - Lalomanu Beach & Apia

Und weiter geht's im Sauseschritt... Und zwar weiter entlang der Südküste in Richtung Osten, nach Lalomanu, dem wahrscheinlich meistgelobten Strand Samoas. Und er ist wirklich lobenswert.


Nicht so lobenswert dagegen war unsere Unterkunft, Taufua Beach Fales. Wir hatten dort eine 'geschlossene' Beach Fale gebucht, da wir an einem öffentlichen, nicht eingezäunten Strand nicht unser gesamtes elektrisches Spielzeug (nein, nicht das, was Ihr jetzt denkt, Kameras und Laptop und so...) in einer offenen Fale rumliegen haben wollten. Zunächst war da mal kein Schloß an der Tür und als ich nach einem fragte, bekam ich gesagt, dass man dort keins bräuchte. Ich bat darufhin darum, diese Entscheidung doch bitte mir zu überlassen und mußte erst erklären, warum ich eine geschlossene und keine offene Fale gebucht hatte. Nämlich, damit ich sie zu machen kann... Nach 'ner Viertelstunde bekamen wir dann auch ein Schloss gebracht. Inzwischen hate ich übrigens erfahren, dass dort schon mal Geld und Wertsachen aus Fales verschwunden waren...

Die traditiuonellen, offenen Fales von Taufua haben mittllerweile statt
geflochtenen Pandanus-Matten Plastikplanen  -  ist das nicht ätzend?

Es gibt in Taufua übrigens nur Gemeinschaftsduschen und -toiletten, keine der Fales hat ein eigenes Bad, was prinzipiell ja nicht schlimm ist. Aber, wenn sich die Gäste von 16 Fales pro Geschlecht je 4 Duschen (von denen eine kaputt war), 4 Toiletten und ein Waschbecken teilen müssen, dann wird's doch ein bisschen arg. Zumal der 'Toilet Block' auch noch ein Stückchen weg war und auf der anderen Seite der Hauptstraße lag - und ziemlich dreckig war..

Die nächste Überraschung war das Abendessen (im Übernachtungspreis mit drin). Alle Gäste (ca. 30) saßen zur festgelegten Zeit an einem langen Tisch, was ja ganz nett sein kann, aber nicht zwangsläufig sein muss. Vor allem morgens, wenn man beim Frühstück bis zu drei verschiedenen Unterhaltungen folgen muss - und das, ob wohl man am liebsten seine Ruhe haben und einfach nur frühstücken möchte.

Die Nacht zuvor gab's nur wenig Schlaf, weil erst Fiafia Night (Cultural Performance) und anschliessend Singen & Tanzen bis Mitternacht angesagt waren, dann die Jungs, die eigentlich für die Sicherheit der 'Anlage ' zuständig sind, sich auf der Terrasse der nicht belegten Fale neben uns sich laut unterhalten und sich gegenseitig Musik vom Handy vorgespielt haben, dann irgendwann Millionen Hunde angefangen haben zu bellen, was anscheinend die in der Umgebung ansässigen Hähne inspiriert hat mitzumachen. Irgendwann kam dann noch der Verkehr auf der ca. 6 m entfernten Straße dazu. Die perfekte Nacht sieht irgendwie anders aus.

Wir haben dann am nächsten Morgen ausgecheckt, obwohl wir eine zweite Nacht gebucht hatten. Geld gab's natürlich keins zurück, nicht mal das Essen, was wir zwar mitgebucht, aber nicht verzehrt haben, hat man uns erlassen. Uns war's halt alles in allem etwas zu 'backpackerig' - oder sind wir vielleicht doch langsam zu alt für sowas? Anyway, wer Lalomanu Beach sehen möchte, soll dort hinfahren, aber besser woanders übernachten.

Wir haben uns dann auf den Weg nach Apia gemacht, wo wir für den darauffolgenden Abend ein Zimmer gebucht hatten, und wollten 'en route' eine Unterkunft finden oder einfach bei Lynn's Gateway schauen, ob wir einen Tag eher in unser Zimmer können.


Auf dem Weg haben wir noch ein paar Sights mitgenommen, so zum Beispiel To Sua Ocean Trench. Das ist ein rundes, mit Meerwasser gefülltes Loch im Boden, in das man über eine ca. 30 m hohe Leiter hinabsteigen und schwimmen/schnorcheln kann. Coole Nummer! Außer der Leiter, die einem bauartbedingt ein wenig Angst einflößt... War aber klasse, die ersten 20 Minuten waren wir dort sogar alleine drin, dann kamen erst die nächsten Touristen. A must-do experience!


Der nächste Stopp waren die Piula Cave Pools auf dem Gelände des Piula Theological College. Das ist ein ca. 30 Meter langer Pool, in dem sich durch Vulkangestein gesickertes Süßwasser sammelt, sehr klar und sehr erfrischend. Man kann quasi aus der Höhle am einen Ende das andere Ende sehen, was dann wohl eine Sichtweite von 30 Metern ergibt, oder? Auch hierzu gibt's ein kleines Filmchen auf Youtube...


In Apia angekommen durften wir unser Zimmer dann auch direkt beziehen, was uns die weitere Zimmersuche erspart hat. Room #1, der 'Master Bedroom'. Riesig, sauber, großes (eigenes!) Bad, großer Balkon. Einziges Manko: Unter dem Balkon die gekieste Zufahrt zum Grundstück - und zum angrenzenden Supermarkt/Bäckerei, was sich nachts noch bemerkbar machen würde. Die Anlieferungen gehen gegen 4:00h los...
Ansonsten war's dort aber sehr schön, mit 'nem kleinen Pool und einem hervorragenden Koch. Für 20 Tala (ca. NZD 12,00) bekommt man hier ein hervorragendes Dinner - und zwar mit Wahlmöglichkeiten. Paolo hat sogar extra für uns noch spontan einige vegetarische/fischige Optionen aus dem Ärmel gezaubert. Gut, viel, preiswert, satt :-)

Sonst haben wir in Apia dann nicht mehr viel unternommen, unter anderem weil das Wetter nicht so toll war - und Apia uns auch nicht so toll erschien. Marianne nannte die Stadt mal 'The Capital of ugly Buildings', was die Sache recht gut beschreibt. Busbahnhof, Markt, ein paar Shops - viel haben wir uns nicht angeschaut, weshalb ich hier kein abschließendes Urteil abgeben möchte. Schaut's Euch halt selber mal an...

Apia - The Capital of ugly Buildings
Samstagabend sind wir dann zurück zu unserem Ausgangspunkt, dem Transit Motel, gefahren, wo wir unseren Mietwagen abgegeben haben. Gloria's Mann Roy hat mir vom Dinner etwas Palusami (gefüllte Taroblätter - der Spinat der Südsee - in Kokosmilch gekocht, sehr lecker!) aufgehoben und wir haben dann die Zeit bis zu unserem Airport Transfer  biertrinkenderweise (ich zumindest) überbrückt. Was nicht leicht war, schliesslich ging unser Flug erst um 2:00h früh. Die Flugzeiten zu einigen der pazifischen Inseln sind teilweise wirklich besch***en. Kaum 6 Folgen von "Two and a half Men" (Walden Schmidt sieht mit langen Haaren wesentlich cooler aus, als mit kurzen!) später waren wir dann wieder im deutlich kühleren, verregneten Auckland.

Donnerstag, 1. November 2012

Samoa IV - Upolu South Coast


Karl mei Troppe - hat das heute morgen geschüttet! Aber, da wir heute ja sowieso einen 'Reisetag' haben, hat uns das Wetter nicht großartig interessiert, packen kann man schließlich auch bei Regen...

Andrea wollte heute auch in Richtung 'Stadt' (man kann Salalelogo nicht wirklich als Stadt bezeichnen, es ist aber der größte Ort auf Savaaii...) und hat uns einen Lift zur Fähre gegeben, es war also wieder nix mit Bus fahren auf dem Schoß einer hübschen Samoanerin... Wir waren dann noch auf einen schnellen Lunch im Restaurant von Lusia's Lagoon Chalets  (sehr zu empfehlen: der Poke als Vorspeise - nicht zu empfehlen: der Latte), bevor wir um zwei auf die große Fähre sind. 'Große' ist von daher wichtig, dass die 'Kleine' eher eine Frachtfähre ist, die auch Passagiere mitnimmt. Und längst nicht so stabil im Wasser liegt, wie die Lady Samoa III, auf der ich diese Zeilen gerade schreibe. Und gerade das war heute schon interessant, da die Überfahrt bei weitem nicht so smooth war wie am Freitag. Die kleine Fähre kam uns übrigens gerade entgegen - glaubt mir, Ihr  w o l l t  auf der Großen sein!


Auf Upolu angekommen haben wir dann unseren Mietwagen übernommen und sind jetzt für den Rest unseres Aufenthaltes unabhängig, yeah! Wir haben uns dann gleich auf den Weg zu unserer nächsten Unterkunft gemacht, und zwar über die Cross Island Road, die ich mir spannender vorgestellt hatte, vielleicht mehr wie eine richtige Passstraße, so mit Serpentinen und so. 

Das Mangrove Garden liegt im Süden von Upolu an einer recht großen Mangrove/Lagune, ein Stückchen weg vom Meer, und wird von einem Deutschen und seiner samoanischen Frau betrieben. Sehr einfache Anlage, offene Fales ohne Strom, Gemeinschaftsbad und -Toilette, abends das gleiche Essen für alle. Die 'Drawcard' hier ist definitiv die Lage, unsere 'Overwater Fale' war einfach der Hammer! Auf Stelzen übers Wasser gebaut, durch einen langen Steg mit dem 'Festland' verbunden und mitten im Busch. Toll! (Hier gibt’s geheimes Filmmaterial dazu...) Nachdem es dann nachts im Resort ruhig wurde, war nur noch aus einiger Entfernung das Meeresrauschen zu hören - und Fische beim Jagen.

Ich bin dann allerdings um 5 wach geworden, weil ich dem Ruf der Natur folgen musste - und konnte nicht mehr einschlafen, weil die Fische zu laut waren. Ihr habt ja keine Idee, was nachts in so 'ner Mangrove alles am Start ist. Da wird ganz schön gejagt und geflüchtet! Quasi zeitgleich fing dann auch noch der Resort-Hahn an zu krähen, worauf ihm gefühlte 700 andere Hähne antworteten - wenn nicht sogar alle Hähne Upolus... Und so geht das jetzt seit 'ner guten Stunde, an Schlaf ist im Moment nicht zu denken.

Halb sieben - eben haben alle Vögel in diesem Urwald zeitgleich in die Kakophonie eingestimmt, jetzt ist hier ganz schön was los...

Irgendwann muss ich dann doch eingeschlafen sein, denn es ist mittlerweile neun Uhr früh und von unserem Bett aus sieht es jetzt so aus:



Den folgenden Tag haben wir zu einer Rundfahrt zu den nahegelegenen Sehenswürdigkeiten genutzt. Eigentlich wollten wir einen Coastal Walk laufen, aber die Schranke an der Zufahrt war abgeschlossen – wahrscheinlich wäre ich bei dem Walk sonst auch geschmolzen... Also, mal wieder Planänderung, weiter ging’s dann zum Ma Tree. Das ist ein Baum der Gattung Heritiera ornithocephala und das besondere an ihm sind seine riesigen Wurzeln, die, wenn man sie überdachen würde prima Unterkünfte abgäben. Am Anfang des Weges zu diesem Baum stand ein Schild „700 Meter one-way“ und der Weg bestand aus feinkörnigem Lavagestein, glatt geharkt. Wir haben also beschlossen, dass Flip-Flops ausreichen würden. Nach ungefähr 150 Metern, wussten wir, das dies ein Trugschluß war. Falls ihr mal dorthin kommt – zieht Eure Wanderschuhe an, Eure Füße werden es Euch danken. Und Ihr spart wahrscheinlich einiges an Zeit…

Michi im Wurzelwerk des Ma Tree

Zum Abkühlen ging’s dann weiter zum Togitogiga (gesprochen Tongitonginga) Wasserfall, der zum Glück keine 700m im Wald lag, sondern direkt hinter dem Parkplatz. So ein Bad im Pool eines Wasserfalles ist doch immer wieder sehr erfrischend, vor allem nach der  Wanderung zum Ma Tree… Etwas Pech hatte das englische Pärchen, das mit uns im Mangrove Garden war – als sie einen Tag später beim Wasserfall waren, war dieser trocken.

Ein samoanischer Junge beim Fischen im Pool des Wasserfalles

Abends sind wir dann noch mal zum Familienstrand der Besitzer des Mangrove Garden gefahren – der kostet keinen Eintritt! Gestern waren wir ja nur zum schwimmen hier, aber diesmal hatten wir auch unsere Kameras dabei, in der Hoffnung auf einen schönen Sonnenuntergang. Und den gab’s auch.



Wie am Tag zuvor haben wir abends wieder einen Palmendieb gesehen. Letztes Jahr auf Niue hat man uns noch erzählt, die seien sehr selten – und hier sehen wir zwei Stück an zwei aufeinanderfolgenden Tagen! Leider sind die Viecher nachtaktiv und ich musste auf dem mittlerweile schon recht dunklen Waldweg blitzen, weshalb mir kein wirklich gutes Foto gelungen ist.


Aber, so ist halt Wildlife Photography, man muss es nehmen, wie’s kommt…

Alles in allem zwei sehr gelungene Tage, das Mangrove Garden ist auf jeden Fall zu empfehlen.

Mittwoch, 31. Oktober 2012

Samoa III - Savaii

Die Überfahrt war unspektakulär, die See ruhig und ich habe mich den Locals angepasst, mich auf dem Stahlfußboden ausgestreckt und die Zeit für ein Nickerchen genutzt. Hat gut geklappt... Im Transit Motel hatten wir Andrea aus Sydney kennengelernt, die sich spontan entschlossen hatte, sich uns für unseren Savaii-Abstecher anzuschließen. Sie hat uns in Salelalogo an der Fähre mit ihrem Mietwagen erwartet und uns zu unserer Unterkunft gefahren. So mussten wir nicht im Bus bei irgendwem auf dem Schoß sitzen ;-)

Wir hatten uns für drei Nächte im Bayview Resort eingemietet, der vom Preis-Leistungsverhältnis her passendsten Unterkunft in Tauchbasis-Nähe. Ursprünglich hatten wir zwei Einzelzimmer gebucht, da diese genauso viel gekostet hätten wie ein Doppelzimmer - und ich ja angeblich Schnarchen soll... Aber nachdem wir unser Zimmer gesehen haben, haben wir das zweite gerne an Andrea abgetreten. Zusätzlich zum eigentlichen Zimmer mit einem Doppel- und zwei Einzelbetten gab es als Anbau nämlich noch jeweils eine offene 'Fale' mit zwei Einzelbetten dazu! Und das für den Preis! Traditionelle samoanische Fales sind quasi offen und man läßt abends geflochtene Pandanus-Matten als Sicht- und Regenschutz herunter. Und schläft dann in einem angenehm luftigen halboffenen Raum unter 'nem Moskitonetz. Großartig!


Morgenstimmung unter dem Moskitonetz


Der 'Fale'-Teil unseres Bungalows mit geöffneten Matten
Das im Preis enthaltene Frühstück war super (vor allem die täglich wechselnden ‚Samoan Favourites’, yummy!), Dinner (á la carte) auch schon mit drin (und gut), alles prima... Unbedingt empfehlenswert- nicht nur für Leute, die ein begrenztes Budget haben.


Am Samstag war ich dann wieder Tauchen, mit Dive Savaii, und das war besser als auf Upolu. Mehr Fisch, bessere Tauchplätze, ein schönes Wrack, diverse recht zutrauliche Turtles, keine Tauchzeitbegrenzung auf 45 Minuten, neueres Equipment, besseres Boot und obendrein noch 20% billiger - wer auf Samoa tauchen will, dem empfehle ich dies auf Savaii zu tun.


Am späten Nachmittag waren wir dann noch bei der LMS Church, der Kirche im Lavafeld. Als der Vulkan Mt. Matavanu zum letzten Mal ausgebrochen ist (1905-1911), hat sich ein riesiger Lava-Strom in nördlicher Richtung ins Meer gewälzt und alles plattgemacht, was ihm im Weg war. Und so auch diese Kirche. Die Grundmauern stehen noch, aber dort, wo mal Kirchenbänke und ein Altar waren, ist jetzt nur noch Lava.


Die Ruine der LMS Church


Innenansicht
Virgin's Grave
Auf dem dazugehörenden Friedhof - heute unter einer dicken Lavaschicht begraben - gibt es ein Grab, in dem ein junges Mädchen begraben wurde, welches mysteriöserweise verschont geblieben ist. Man nimmt an, daß die Jungfräulichkeit des Mädchens der Grund für dieses 'Wunder' sei und das Grab kann heute als 'Virgin's Grave' besichtigt werden. Allerdings ist hier die Geschichte interessanter als das Grab selbst.

Andrea & Michi im Wasser am Strand vom Le Lagoto



Unter Wasser war nicht wirklich viel los...

Weiter draußen am Riff gab's dann aber doch Leben

Am Sonntag sind wir mit Andrea nach einem kurzen Schnorchel-Stopp entlang der Küste in Richtung Westen gefahren, um uns die einzigen Sehenswürdigkeiten, die sonntags geöffnet sind, anzuschauen. Aufgrund mangelnder Beschilderung sind wir allerdings deutlich (30 km!) über's Ziel hinausgeschossen und haben dadurch einiges an Zeit verloren, weshalb es nicht mehr viel zu sehen gab...


In Samoa befinden sich fast alle Sehenswürdigkeiten (archäologische Stätten, Strände, Wasserfälle, Höhlen...) auf Privatgrund und die Besitzer-Famile/Gemeinde kassiert Eintritt, in der Regel zwischen 5,00 und 10,00 Tala, was irgendwie ja auch ok ist. Ist halt Privatbesitz. Aber, wenn man für einen kurzen Foto-Stopp am Strand pro Person 'nen Fünfer zahlen soll, wo man doch nicht mal schwimmen will, dann find ich das fragwürdig. Teilweise nimmt das auch ziemlich extreme Formen an, Andrea hat z.b. 5 Tala gezahlt, um eine öffentliche (!) Straße zu benutzen, die zu einem Hotel führt - und der Typ hat sie dann gefragt, ob sie ihn bis zum Hotel mitnehmen kann. Geht's noch?


Freche Kinder unterwegs zum Sonntagabend-Gottesdienst (zur Beichte?)


Wir haben deshalb auf Fotos vom Sonnenuntergang am westlichsten Punkt Samoas (von dem man bis vor kurzem noch in die Zukunft schauen konnte) verzichtet - 10,00 Tala pro Person gespart - worauf der 'Kassierer' 10 Tala für die Weiterfahrt von uns haben wollte. Hat er aber nicht bekommen. Wir haben das nächste Mal erst bei der Historic Catholic Church in Falealupo angehalten und gezahlt.


Das Dorf Falealupo wurde 1990 von einem Zyklon (nein, nicht von einem Zyklopen...) komplett zerstört - und wieder mal ist nur die Kirche stehengeblieben. Die Frau, die dort die Gelder kassiert, hatte ihre vier Kinder dabei. Mit denen hatten wir bei der Foto-Session, die sich spontan ergeben hat, viel Spaß... Die Kirchenruine ist aber auch relativ sehenswert, man sollte nur zu einer Zeit dort sein, wo man – im Gegensatz zu uns - noch gutes Licht hat.

Die Ruine der Kirche von Falealupo



War ein langer Tag, wir waren erst zu einem sehr späten Dinner wieder zurück. Morgen geht's dann weiter - zurück nach Upolu...