Freitag, 30. Juli 2010

Frankfurt - Moskau - Tokyo

Montag abend war es so weit - es hieß Abschied nehmen. Frankfurt allerdings machte uns den Abschied so leicht wie möglich, es regnete dort den ganzen Tag.

Der Flug war ok, ohne besondere Vorkommnisse. Das meine Erfahrungen mit unfreundlichen Saftschubsen bei Aeroflot keine Eintagsfliege war, bekamen wir leider auf diesem Flug bestätigt. Einmal habe ich eine von der Crew lächeln sehen, allerdings lächelte sie keinen Gast, sondern eine Kollegin an...

Für unseren 14-stündigen Aufenthalt in Moskau hatten wir dann die folgenden Optionen ins Auge gefasst:

  1. Probieren, ob man mit einer Art Tagesvisum in die Stadt kommen kann um ein bisschen den Kreml, den Roten Platz und was es da sonst noch so gibt zu fotografieren
  2. Ein Tageszimmer in einem Hotel im Transitbereich nehmen und erstmal schön ausschlafen
  3. Beides, erst ein wenig schlafen und dann in die Stadt fahren

Wir haben uns schließlich für Option 4 entschieden: Abhängen im Transitbereich des kleinsten und langweiligsten Terminals des gesamten Airports. Das lag daran, dass es a) keine Möglichkeit gibt, ohne vorher erteiltes Visum in die Stadt zu kommen (Was aber eh nicht so prickelnd gewesen wäre, da Moskau aufgrund von Wald- und Moorbränden unter einer Rauchwolke verschwunden war...) und b) das das Mercure Airport ungelogen € 160,00 für ein Tageszimmer haben wollte. Dafür kann man in Auckland im 5-Sterne-Hotel Westin Lighter Quay übernachten!

Nach den ersten 7 Stunden kam ich mir ein wenig vor, wie sich Tom Hanks im Film 'Terminal' gefühlt haben muss. Wir haben so viele Leute kommen und gehen sehen, es war eine wahre Pracht...

Zu allem Überfluss ist der Airport in MOW auch noch sauteuer, in AKL isst man für weniger Geld in deutlich besseren Restaurants. Aber wenigstens gab es WLAN und zu lesen hatten wir auch genug dabei.

Nach gefühlten 3 Tagen (reell: Dienstag Abend) ging es dann endlich weiter, unfreundlich wie eh und je, aber auf der Strecke MOW - TYO doch mit In-Seat-Entertainment!

Mittwoch früh dann endlich in Tokyo, entspannte Pass- und Zollkontrollen und 3 Mann am Gepäckband, die die Koffer und Taschen so drehen, dass sie möglichst wenig Platz wegnehmen (Endziel Vollbeschäftigung?). Der Abgang zur Bahn liegt direkt gegenüber vom Ausgang, alles sehr kommod. Dazu strahlend blauer Himmel mit hübschen Deko-Wölkchen und 32°. Reisender, was willst Du mehr? Schlaf!

Nach 2 Nächten ohne Bett und mit Schlafphasen von max. 2 Std. waren unsere Körper nicht mehr in der Lage, ordnungsgemäß zu funktionieren, was uns ein Deja-Vu bescherte: Genau wie vor 2 Jahren in Kyoto fielen wir nach einem schnellen Imbiss in einen tiefen Schlaf und wachten erst auf, als es bereits dunkel war.

Dienstag, 27. Juli 2010

Sommergeburtstag

Nachdem ich ja nun 2 Jahre meinen Geburtstag in Neuseeland - und damit im Winter - begangen habe, hab ich mich schon ziemlich lange darauf gefreut, dieses Jahr mal wieder im Sommer und mit meinen Freunden in Frankfurt feiern zu können. Tolle Pläne hatte ich ausgeheckt, vielleicht im Günthersburgpark? Ach nee, da ist ja "Stoffel". Aber vielleicht am Mainufer, Sachsenhäuser Seite mit Blick auf die Stadt? Könnte auch schön sein, oder? So machen wir das...

Leider hat sich der Sommer dann kurzfristig an meinem Geburtstag von Frankfurt verabschiedet, seit dem hat es täglich geregnet und aus meinem geplanten Open-Air-Geburtstag wurde dann ein ganz normaler Abend in der Kneipe... Also, nicht ganz normal, denn normalerweise habe ich ja bei einem normalen Abend in der Kneipe nicht meine Freunde aus Frankfurt/Berlin/Sonstwo um mich.

Es wurde dann doch noch ein schöner Abend im Feinstaub, erst hinten im Hof, dann vorne auf der Straße und als auch dort zugemacht werden musste, ging es halt im Staub drinne weiter... Eine Menge nette Leute waren da & dann auch noch ein DJ, den ich seit über 20 Jahren kenne, der gute Musik gespielt hat, alles in allem rundum gelungen.

Vielen Dank an alle, die da waren, auch für die netten Geschenke. Und natürlich auch ans Feinstaub selbst.

Nächstes Jahr feier ich dann wohl wieder in AKL, bei 10° und Nieselregen... :-)

Mittwoch, 14. Juli 2010

Schwitzen in Deutschland

Wir hatten uns ja auf einen zusätzlichen Monat Sommer gefreut - aber doch nicht auf sooo viel Sommer :-) Hier in D (momentan sind wir allerdings auf Mallorca...) sind ja im Moment in der Regel über 35°C, was dann doch etwas zuviel des Guten ist... Hier auf Malle ist es etwas kühler und der Wind vom Meer ist auch sehr angenehm.

Hier mal schnell ein kurzer Zwischenbericht, über alles, was wir bis jetzt so erlebt/unternommen haben:

Untergekommen sind wir in Frankfurt bei Michi's Ma (also, für alle FRA-Kenner: in Bergen-Enkheim, nicht wirklich in Frankfurt...) und Thilo bzw. Michi's Vater haben uns ihre Autos zur Verfügung gestellt, damit wir von dort aus mobil sind.

Sonntag war erstmal ausschlafen und entspannen angesagt, bis es zu Thilo's & Steffi's Housewarming-Party (also, eigentlich Umzugshelfer-Brunch, aber wir hatten ja nicht geholfen :-)  ) ging.

Montag wieder erstmal ausschlafen, das Jetlag hat uns doch heftig erwischt und abends hab ich das Feinstaub mit neuseeländischen Indie-/Alternative-Tunes gerockt, unter meinem neuen DJ-Pseudonym 'Tane Tamati' - Leider waren enttäuschend wenig Leute da :-(

Dienstag habe ich den nachmittag dann mit meinen Kindern in weiter Feld und Flur verbracht, abends waren wir dann Essen mit Michi's Dad und haben dann das 1. Halbfinale geschaut, leider mit dem falschen Sieger, den Kääsköppen...

Mittwoch hab ich dann mal geschaut, ob ich noch Taxifahren kann - man muss ja auch an die Zukunft und eine eventuelle Rückkehr nach FRA denken... Ging noch ganz gut, aber meine Fahrgäste haben es mir auch leicht gemacht, indem Sie nicht zu irgendwelchen kompliziert zu findenden Adressen wollten ;-) Und abends gab's ja dann das (leider zu Recht) verlorene Spanien-Spiel...

Donnerstagvormittag wieder Kinder, Falkensteiner Burg, Sushi essen im Chinesischen Garten und danach ein wenig shoppen, ich brauchte ja noch was zum Anziehen für die Hochzeit am Samstag.

Freitag waren wir dann am Kelsterbacher See und haben uns die Verwüstung angeschaut, die dort für den Flughafen-Ausbau angerichtet wurde. Sieht echt heftig aus... Aber Gott sei Dank wurde "mein persönlicher See" (ich nutze den immerhin schon seit meinem 10. Lebensjahr - für alles, was man so an 'nem See machen kann, u. a. baden, angeln, tauchen...) verschont und wir waren dort schwimmen, in glasklarem Wasser mit einer Vertikalsicht von bestimmt 3 Metern. War toll - und bei diesen Temperaturen sehr erfrischend. Dann noch 2 weitere Termine mit Freunden - unter anderem ein Foto-Shooting mit Baba im Grüneburgpark, das viel Spaß gemacht hat...

Samstag dann die Hochzeit von Conny & Olli, die wohl heißeste Hochzeit ever. Zumindest könnte man das annahmen, wenn man einen Blick auf das Foto des Thermometers an der Bergener Volksbank wirft:


Außerdem war es wohl die erste Hochzeit, an der ich teilgenommen habe, bei der mehr antialkoholische als alkoholische Getränke getrunken wurden, was wohl am Wetter lag... Getanzt wurde auch kaum, doch zu heiß? Das Spiel um Platz 3 haben wir übrigens in 5-Minuten-Häppchen auf dem Fernseher eines Audi A8 verfolgt, hat auch gelangt, muss nicht immer Public Viewing sein... Alles in allem war's aber eine sehr nette Hochzeit mit erfreulich wenigen "Mitmach-Spielen" :-)

Sonntag Endspiel, Montag Flug nach Malle, heute Geburtstagsbrunch zum 70sten von Michi's Dad und da sind wir jetzt...

Insgesamt finde ich unser Pogramm noch stressiger als ich es mir vorher vorgestellt hatte. Aber, da wir eben nur wenig Zeit haben, muss das wohl so sein, oder?

Dienstag, 6. Juli 2010

Reisegeschichten

Wir sind in Deutschland! Wir hatten uns ja für einen preiswerten Air New Zealand/Aeroflot Kombi-Tarif entschieden, bei dem wir über 600$ pro Person sparen - jetzt wissen wir auch, warum der so günstig war...

Der erste Hammer kam schon in Auckland beim Check-in, obwohl wir ein Ticket für die komplette Strecke AKL - Shanghai - Moskau - Frankfurt hatten, war es nicht möglich, unser Gepäck bis Frankfurt durchzuchecken, da es zwischen Air New Zealand und Aeroflot anscheinend kein Gepäck-Durchcheckungs-Abkommen gibt. Wieso zum Teufel verkaufen die dann Tickets, die zum Fliegen mit eben diesen beiden Airlines berechtigen? Für uns hieß dass, das wir zunächst mal in Shanghai einreisen & unser Gepäck abholen mussten - nur, um dann gleich wieder einzuchecken. Also, nicht gleich wieder, der Check-in Counter machte ja erst 2 Std. später auf, also durften wir solange unser Gepäck durch den Flughafen schlörren...

Der Air NZ-Part des Fluges war gewohnt gut, nichts zu bemängeln. Außer vielleicht, dass mir persönlich die alten Uniformen besser gefallen als die Neuen, von der neuseeländischen Modedesignerin Trelise Cooper entworfenen, zu denen die Flugbegleiterinnen nur noch Lippenstift in der Farbe "Berry" auflegen dürfen :-)

In Shanghai sind wir dann - wo wir ja eh schon eingereist waren - nochmal schnell mit dem "Maglev" (MAGnetic LEVitation Train, dt. Transrapid) in die Stadt & zurückgefahren, nur wegen dem Kick der Höchstgeschwindigkeit von 431 km/h.

Dann weiter nach Moskau mit Aeroflot. Die Saftschubsen sahen alle aus, als wäre dies bereits ihre zweite Karriere, nach einer erfolgreichen Laufbahn wahlweise beim KGB oder als Kugelstoßerin. Lächeln? Fehlanzeige. Es gab weder In-Seat-Entertainment noch alkoholische Getränke - und gerade die kann man auf einem 10-Stunden-Flug prima brauchen, sonst kann's mit der Schlaferei schon schwierig werden...

Ach ja, als wir unsere vegetarischen Essen gebucht haben, wurde uns gesagt, daß dies für die Strecke Shanghai - Moskau nicht möglich sei. Sind ja auch bloß 10 Stunden... Aber irgendwie hat es die einzige nette Stewardess an Bord geschafft, uns 2 Vegi-Essen herbeizuzaubern, danke nochmal hierfür :-)

In Moskau angekommen haben wir uns dann beide gewünscht schon in Frankfurt zu sein, die Aussicht auf nochmal 3 Stunden Flug - nach nochmal 2 1/2 Stunden Aufenthalt war nicht wirklich prickelnd. Es lief auch bereits das Argentinien-Spiel, und die einzige Kneipe/Bar, die Fernseher hatte UND das Spiel zeigte, war Business Class-Passagieren vorbehalten. Nach einem kurzen Rundgang, um herauszufinden, ob es nicht doch noch eine andere Möglichkeit gab, haben sich dann alle Deutschen, die auf einen Anschlußflug warteten einfach in die Bar gestellt - pünktlich zum 2:0 - und den Rest des Spiels dort geschaut, die Kellnerin, die noch 2 x kam um uns wegzuschicken wurde einfach ignoriert und hat dann ihrerseits resigniert.

Und irgendwann kamen wir dann endlich nach 38 Stunden in Frankfurt an. Das war bis jetzt unser anstrengendster Trip zwischen NZ und DE, aber bei der oben bereits erwähnten Ersparnis gegenüber dem nächstgünstigen Tarif würde ich es wohl jederzeit wieder auf mich nehmen.


Donnerstag, 1. Juli 2010

Don't drink & drive...

Oder um es mit den Worten von Henry Rollins zu sagen: Drink! Drink! Drink! Drink! Don't think! Drink! Drive! Kill! (aus dem Black Flag-Song "Drinking & Driving" von der "In my Head"-LP von 1985)

Hier in NZ haben viele Menschen ein heftiges Alkoholproblem, was unter anderem ursächlich für eine hohe Anzahl an Toten und Verletzten im Straßenverkehr und ein hohes Aufkommen an häuslicher Gewalt ist. Die Medien bzw. der Staat versuchen daher, mit möglichst schockierenden Anzeigen und Werbespots Aufmerksamkeit zu erzeugen und Denkanstöße zu geben.

Ich habe Euch hier heute mal 3 Spots geposted, die für einiges an Diskussion gesorgt haben. Schaut sie Euch am besten in der geposteten Reihenfolge an, nach dem Letzten könnte der Erste sonst etwas lahm wirken. Und immer schön nüchtern fahren, gelle?! Enjoy...