Montag, 23. November 2009

41° Celsius bei über 70% relativer Luftfeuchtigkeit oder: Mit Britney in Sydney

Dank Dir, Carly! Carly ist meine ehemalige Kollegin, die gerade rechtzeitig gekündigt hat, daß ich an ihrer Stelle als Sieger unseres Büros in Auckland zum AOT-internen Incentive-Wochenende (den so genannten "AOT All Stars") nach Sydney fliegen durfte.

Dort haben sich am Freitag morgen 33 "verdiente Mitarbeiter" sowie die Firmenleitung Andrew & Cinzia (CEO, Managing Director und Ehepaar...) getroffen, um bis Sonntag mittag ein doch relativ straffes Programm zu absolvieren.

Untergebracht waren wir im Sydney Intercontinental, einem 5*-Schuppen mit tollem Ausblick & Bar im 31. Stock, ich bin schon schlechter abgestiegen... Da durften wir aber erstmal nur unser Gepäck abstellen und sofort ging es weiter mit einem kleinen Spaziergang zum Opera House, zum Circular Quay, zu unserem Sydney-Office und einem anschliessenden Buffet-Lunch im Shangri-La Hotel, was dem Interconti sicher in nichts nachsteht. Das Essen war jedenfalls sehr gut :-)

Leider konnten wir weder den uns angebotenen Wein noch das Bier trinken, weil wir gleich anschliessend auf die Harbour Bridge klettern wollten/sollten (Ich wollte, manche nicht so sehr...). Und außer einer Kontrolle mit dem Metall-Detektor wurde man dort auch noch "breathalized" und mit mehr als 0,05 Promille nicht hochgelassen. Die ganze Umzieherei hat erstmal ewig gedauert, irgendwann ging es dann endlich los. Und schon verließ mich ein wenig der Mut, als wir über einen nur ca. 80 cm breiten aber 50, 60 m langen Steg laufen mussten, durch den man prima sehen konnte, daß darunter NICHTS ist, erst irgendwann ganz unten die Straße bzw. Wasser. Aber nachdem mir dann glaubhaft versichert wurde, daß das nur das erste Stück ist, habe ich beschlossen, das zu überprüfen und nicht umzudrehen. Und das war auch gut so, denn es ist schon ein erhebendes Gefühl, in gut 130 m Höhe auf dieser Brücke zu stehen und die Aussicht zu geniessen.


Copyright for this picture: BridgeClimb


So hatte ich mir das Wetter eigentlich vorgestellt...

Wie man auf dem Bild gut sehen kann, war das Wetter als wir oben ankamen nicht mehr so toll. Es waren zwar immer noch um die 32°, aber bewölkt, schwül und in der Ferne fing es dann auch schon an zu blitzen, was für uns bedeutete: Evakuieren! Klingt dramatischer, als es war, wir sind einfach relativ zügig und ohne weitere Stopps wieder runtergestiegen. 

Alles in allem war es eine prima Sache - die ich allerdings wahrscheinlich nie gemacht hätte, wenn ich dafür hätte zahlen müssen. Bin halt doch geizig :-)

Danach ging's dann zum Frischmachen ins Hotel, anschliessend Dinner und dann kam der Programmpunkt, vor dem mir ein wenig gegraut hat - Mamma Mia! Genau, das Musical... Ich hab mich ja jetzt mehrere Jahrzehnte erfolgreich geweigert, mir ein Musical anzuschauen, aber hier hätte es einfach doof ausgesehen, wenn ich nicht mitgegangen wäre. Also, Augen zu und durch...

Ich dachte ja, so ein Musical ist schlimm, aber ist noch schlimmer! Dieses ewige Gesinge und Getanze... Die Story (Die entgegen meiner Annahme nichts, aber auch garnichts mit der Band-Geschichte von ABBA zu tun hat!) fand ich jetzt garnicht sooo schlecht, ohne Gesang & Tanz und als Film hätte es so eine Art romantische Komödie sein können, aber das drumherum... Oh mein Gott! Und Cinzia, unsere Oberchefin, hat sich die Show jetzt schon zum 16ten Mal angeschaut... Ich jedenfalls war froh, als es rum war. Das erstaunlichste an der ganzen Veranstaltung war allerdings, daß immer, wenn ich dachte "Jetzt haben sie aber alle ABBA-Songs, die ich kenne, gespielt" immer noch einer kam, und noch einer und es hörte einfach ncht mehr auf.

Und damit hätte ich dann eigentlich auch schon den positiven und den negativen Höhepunkt des Wochenendes ausführlich beschrieben, der rest war auch gut, aber nicht sooo spannend.

Samstag Abend, nach dem Dinner, wurden uns dann feierlich unsere Awards überreicht,


Cinzia und einer der ausgezeichneten AOT-Mitarbeiter

gerahmte Urkunden, und verkündet, daß wir am Sonntag jeder AUD $100.00 bekommen, um damit für einen Kollegen, dessen Namen wir aus dem Hut gezogen haben ein paar Kleinigkeiten zu kaufen. Also, so ähnlich wie Schrottwichteln, nur ohne Schrott und mit fremden Geld :-) Ich habe den Geschmack der von mir gezogenen Kollegin mit 'nem iPod Shuffle und einigem Zubehör gut getroffen, aber den Shorts & dem T-Shirt, die ich von  einer anderen Kollegin gekriegt habe, werde ich kein Foto einstellen... Hat eben nicht jeder Geschmack.ü

War ein schönes, aber auch sehr anstrengendes Wochenende, und manchmal gab's sogar alkoholische Getränke... :-)

Ach ja, zum Titel: Am Sonntag waren in Sydney wirklich 41°C und die bereits erwähnte Luftfeuchtigkeit hat die Sache nicht gerade einfacher gemacht. Als Zugabe gab's noch einen heißen Wüstenwind, der wahrscheinlich an die 50° hatte, er war jedenfalls heißer als die Luft. Und Briteny Spears hat mit uns im selben Hotel gewohnt und sich vo n ihrem anstrengenden Playback-Konzert am Vorabend erholt und Freitag abend habe ich sie um maximal 2 Minuten verpasst, als sie ins Hotel zurück kam. Ob ich das jetzt allerdings gut finden soll, weiß ich nicht. Erwähnenswert fand ich es dann aber doch.                               T°


Freitag, 13. November 2009

Die $400,00-Forelle

Da wir ja nun gerade in Taupo waren, der Welthauptstadt des Forellenfischens, habe ich gedacht, es sei eine prima Idee, eine Trout Fishing Cruise anzufragen, damit ich endlich mal meine Forellen-Gelüste befriedigen kann.

Chris Jolly Outdoors hat uns dann auch ein kostenloses Famil angeboten, also nix wie los... Freitag morgen um 10 sind wir dann mit einer schicken 14-Meter-Yacht losgefahren, und zwar nur wir, also Michi, ich und unser Skipper. Ich hätte ja erwartet, daß die eine planmäßige Tour haben und uns zusätzlich mitnehmen, aber wir hatten tatsächlich einen Privat-Charter!

Nach 20 min. auf dem Lake Taupo wurden dann 3 Leinen zu Wasser gelassen (eine pro Person an Bord, mehr ist nicht erlaubt), und dann war gemütliches "trawlen" angesagt, Tee und Muffins serviert, gequatscht und dann hat die erste Forelle gebissen. Ich durfte sie reinholen - bzw. es versuchen... Nach 2, 3 Sprüngen (ihrerseits) war sie nämlich weg :-(

Eine Weile später dann der 2. Biss, und diesmal habe ich es auch geschafft, sie anzulanden, aber sie hatte nicht die notwendige Länge von 40 cm, also wieder rein damit :-(

Beim 3. Mal hat dann alles gepasst, ich habe es geschafft, sie an Bord zu bringen und groß genug war sie auch... :-)

Regenbogenforelle, ca. 45 cm, knappe 3 Pfund (lbs, nicht die deutschen Pfund...), dahinter ich, knapp über 3 Pfund :-)

Das Ganze passierte übrigens kurz vor knapp, unser Skipper/Guide hat gerade gesagt, daß wir es jetzt nur noch einmal versuchen, bevor wir zurück nach Taupo fahren. Es wäre aber auch zu frustrierend gewesen, nach 2 Stunden ohne Forelle zurück zu kommen...

Anschliessend haben wir den Fisch, wie man das hier so macht, in ein Restaurant gebracht, einen Tisch für den Abend gebucht und uns mit dem Koch in der Küche (in Deutschland sicher undenkbar...) darüber unterhalten, wie wir das Tier denn gerne zubereitet haben möchten. Und in diesem Restaurant hat unsere Forelle eine unglaubliche Verwandlung vollzogen:

Vorher


Nachher:

Das Ganze hieß dann "Selbstgefangene Forelle auf Trüffel-Ravioli und Spinat-Mousse, mit Pilzen, Wasserkresse und Avocado-Öl" und war extrem lecker, so etwas Gutes hab ich ewig nicht mehr gegessen...

Natürlich mussten wir, obwohl wir den Hauptbestandteil des Essens selber "erlegt" hatten, noch ein paar Dollar draufzahlen, aber das war verschwindend gering im Vergleich zu dem, was unser Boots-Charter gekostet hätte, nämlich $200 pro Stunde, womit ich die Überschrift wohl hinreichend erklärt habe. T°