Dienstag, 4. Oktober 2011

South Pacific Shortbreaks, Part 4

Wir waren ja mal wieder in der Südsee, diesmal auf Niue. Niue? Wo issn das? Nie gehört. Versteh ich, ging mir bis vor kurzem genauso. Niue (gesprochen Nu-ey) liegt so ziemlich genau in der Mitte des gleichschenkligen Dreiecks, welches entsteht, wenn man im Stile von 'Malen nach Zahlen' die drei kleinen Punkte Samoa, Tonga & Cook Islands auf der Weltkarte miteinander verbindet.

Niue ist genau wie Atiu (eines unserer Reiseziele bei unserem Cook Islands-Trip) ein so genanntes 'gehobenes Atoll' und hat dementsprechend (genauso wie Atiu) keine weißen Sandstrände und keinerlei Lagune. Dafür aber viel Steilküste, Regenwald und eine Menge Höhlen, ist also schon irgendwie die Südseeinsel der etwas anderen Art - wie Atiu eben, nur größer.

Limu Pools

Niue ist ein unabhängiger Staat in freier Assoziation mit Neuseeland, sprich die machen ihre eigene Innen-, aber Neuseeland ihre Aussenpolitik. Da es auf Niue kaum Arbeit gibt, wandern viele Niueaner nach Neuseeland aus, was immigrationstechnisch überhaupt kein Problem darstellt, da alle Niueaner einen neuseeländischen Pass haben. Das eigentlich daraus resultierende Problem ist, dass auf Niue nur noch ca. 1400 Menschen leben, während mittlerweile ca. 20.000 Niueaner in NZ zuhause sind. Durch diese 'Landflucht' sieht man entlang der Insel-Hauptstraße und in den Dörfern einen Haufen leerstehender Häuser, in denen teilweise Pflanzen wuchern oder die von den Nachbarn einfach zum Wäsche aufhängen genutzt werden. Das verleiht der Insel einen leicht morbiden Charme. Unterstützt wird der unter anderem noch dadurch, dass man hier seine Toten nicht auf dem Friedhof, sondern auf dem eigenen Grundstück beisetzt, das heißt, das man quasi überall Gräber sieht.

Merkwürdig fand ich das Grab quasi direkt unter dem Schild an der Einfahrt zu unserem Hotel...

Wo wir grad bei Staatszugehörigkeit und offiziellen Dokumenten sind, genau wie auf den Cooks muss man (auch als Inhaber eines NZ-Führerscheines) auch hier eine Fahrerlaubnis käuflich erwerben, für nur $22.50. Und das Ding ist hässlich:

Ich habe jetzt schon 4 verschiedene Führerscheine in meiner Sammlung, toll, oder?

Viel los ist auf der Insel so alles in allem nicht, der größte Anreiz um Touristen anzulocken dürften die Buckelwale sein, die sich dort zwischen Juli und Oktober aufhalten um zu kalben (nennt man das bei Walen so?), beziehungsweise neue Kälber anzusetzen, bevor es wieder zurück in die Antarktis geht. Leider hatten die Wale dieses Jahr wohl keinen Kalender mit, ab Mitte September war nämlich Schluss mit lustig, eine Mutter mit Kalb haben wir gesehen - aber aus einer Entfernung, die es nicht mal erlaubt hat zu sagen, ob es Buckel- oder sonstige Wale sind.

Liku Sea Cave

Tauchen kann man dort allerdings sehr gut, Highlight dürften die vielen Höhlen sowie die Niue Sea Snake sein. Ansonsten noch großartige Sichtweiten, aber die meisten Riffe haben beim Zyklon Heta einen heftigen Schlag abbekommen. War aber trotzdem schee!

Michi in Erwartung des Sonnenunterganges

So, dass war erstmal der erste, allgemeine Überblick. Was wir dort sonst so getrieben haben werden wir in den nächsten Tagen dann noch berichten - denke ich...

2 Kommentare:

Enno hat gesagt…

Interessant, dass die Führerscheine ohne Nachnamen ausgestellt werden...

der Thomas hat gesagt…

Ja, auf Niue kennt halt jeder jeden, da sind Familiennamen Nebensache :-)