Mittwoch, 8. Juni 2011

Michis kleine Kaffeeschulung

Kurz vor unserem Abflug haben wir noch eine coffee plantation tour gemacht, die wir alle wirklich interessant fanden. Ich habe am Vorabend die Kiwis noch überredet, auch mitzukommen. Die einzigen sieben Touristen auf der Insel müssen doch zusammenhalten und alles gemeinsam erkunden J

Jürgen und Andrea leben schon seit 28 Jahren auf Atiu, und wie uns Jürgen berichtet, hat er sich nicht vorstellen können, dass er mal in der Kaffeeindustrie landen würde.



1984 wurde die Atiu Coffee Factory gegründet, aber Missionare bauten bereits im 19. Jahrhundert auf Atiu Kaffee an, es ist also nichts neues auf der Insel.

Der Kaffee auf Atiu ist 100% Arabica, wobei es sich hier um eine ganz besondere Sorte handelt, da sie 5 bis 6 Blütenstadien hat. Die Blüten sind eher klein, haben aber einen starken Duft ähnlich der Orangenblüten. Jede Kirsche enthält zwei Bohnen. Gibt es nur eine Bohne darin, nennt man sie "pea berry". Diese sind besonders wertvoll und werden manchmal aussortiert, um damit eine besondere Mischung zu erlangen. Hier wird dies nicht gemacht, sodass ein besonderer Geschmack entsteht.


Hier ist alles noch Handarbeit. Zwischen Januar und Juni ist Erntezeit, und die Kirschen werden von Hand gepflückt. Spätestens 6 Stunden nach dem Pflücken werden die Bohnen aus den Kirschen ausgelost. Sie werden fermentiert, gewaschen und auf Tragen in der Sonne getrocknet.



Die getrockneten Bohnen nennt man "parchment coffee". Ideal ist ein Feuchtigkeitsgehalt von 9-12%, der auch immer überprüft und dokumentiert wird.




Zum Rösten muss er nun geschält, poliert und nach Größe sortiert werden. Verkrüppelte Bohnen werden beim Handverlesen aussortiert. Der grüne Kaffee wird in Jutesäcken aufbewahrt. Laut Jürgen mussten sie ordentlich Lehrgeld zahlen, da eine einzige schlechte Bohne den Kaffeegeschmack verderben kann und man teilweise die Hälfte wieder wegschmeißen musste.

Das Rosten ist bei der Kaffeeproduktion die größte Kunst. Der Vorgang muss sorgfältig beobachtet werden. Hierfür wurden gute deutsche Maschinen hergeschafft.

Nach der Besichtigung durften wir dann das Endergebnis im Atiu Fibre Arts Studio testen. Andrea ist Künstlerin und hat dort ihre Werke ausgestellt. Auf der Terrasse bekamen wir dann eine Kostprobe des wirklich tollen Kaffees.

Links: http://www.atiu-fibrearts.com/ // http://www.adc.co.ck

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