Dienstag, 28. Juni 2011

Ein Tag am Meer

Nicht, dass wir nicht dauernd am Meer wären, lässt sich hier ja kaum vermeiden, aber am Sonntag waren wir es wirklich mal einen ganzen Tag lang. Wir waren nämlich auf einer Kite Fishing Tour. Für alle, die der englischen Sprache nicht so mächtig sind, das heißt übersetzt 'Drachen-Fischen'. Nicht, dass beim Kite Fishing Drachen die bevorzugte Beute wären, nein, es geht schon darum, Fische zu fangen, aber das halt mit Hilfe eines Drachen.

Man lässt also einen Drachen steigen und an der Drachenschnur (in unserem Fall 2 Kilometer davon!) wird eine zweite Schnur befestigt, an der wiederum ca. 25 Haken hängen. Diese werden mit wahlweise Squid oder Sardinen bestückt und dann lässt man den Drachen die ganze Chose raus auf's Meer tragen, hinter das Riff, wo man sonst ohne Boot nicht hin käme. Kleiner Insider-Tipp: Ablandiger Wind ist hier von Vorteil :-) Nach ca. 20 - 30 Minuten geht dann die eigentliche Arbeit los, nämlich gefühlte 15 km Schnur per Hand wieder aufrollen. Geht ganz schön in den Arm. Aber, wenn man dann seine Haken wieder an Land hat und zumindest an einigen von ihnen Fische dranhängen, dann hat es sich doch irgendwie gelohnt.

Unser Tag begann mit einem wunderschönen Morgen, strahlend blauem Himmel und Sonnenschein. Neill von Time Unlimited, der uns zu der Tour eingeladen hatte, kam uns um 1/2 10 abholen und wir haben dann die anderen 3 Gäste in Takapuna eingesammelt und sind in Richtung Lang's Beach gefahren, dem einzigen Strand, der passend zum angekündigten Südwind (20 Knoten!) in Richtung Norden liegt. Leider ist der ca. 100 km von Auckland entfernt :-) Und nach ca. 30 km wurde es um uns rum erst dunkel, dann feucht, dann schwarz und dann richtig nass. Solch einen Regen habe ich ewig nicht mehr erlebt, trotz höchster Scheibenwischergeschwindigkeit konnten wir teilweise nur noch Schritttempo fahren.

Endlich angekommen hat dann eigentlich keiner von uns mehr daran geglaubt, dass wir überhaupt noch fischen werden würden. Stattdessen ging es erstmal in den nächsten Ort zum Kaffeetrinken und siehe da - es klarte auf, der Himmel wurde wieder blau, die Sonne kam raus und es wurde doch noch ein schöner Tag. allerdings auch ein vollkommen windstiller, was uns wieder zum Thema 'Ablandiger Wind' bringt...




Nach mehreren Fehlversuchen, den Drachen in die Luft zu bekommen, waren wir schon kurz vor'm aufgeben, als Neill sagte: Einmal versuchen wir es noch, dann brechen wir ab. Und das war gut, denn diesmal hat es geklappt, der Drachen war & blieb oben, wir konnten anfangen zu fischen!


Beim ersten Einholen war der Fang ganz ok, ein Snapper und zwei Kahawai. Gut!


Also schnell den zweiten Durchgang gestartet, solange noch Wind da ist. Und der war noch besser, wieder ein Snapper, ein Gurnard (hier weiß ich sogar den deutschen Namen, Knurrhahn) und fünf Kawahai. Nun hatten wir genug gefangen, dass alle drei Parteien (Neill, wir & die drei anderen Gäste) würden satt werden können.



Beauty and the Beast - aber wer ist wer?

Mittlerweile war es nämlich auch schon recht spät, offiziell endet dir Tour um 18:00h in Auckland, aber mit Fische putzen & Zeugs einpacken kamen wir doch erst um kurz vor sechs los - und wir waren noch anderthalb Stunden von Auckland entfernt.



Dass wir dann noch in einen durch einen heftigen Unfall ausgelösten Stau kamen und dort noch zusätzlich 'ne Stunde rumstanden ist dann nochmal eine andere Geschichte, jedenfalls waren wir erst nach 8 zu Hause, hungrig und rechtschaffen müde - aber der frische Kahawai hat gut geschmeckt, nach einem langen, aber rundum gelungenen Tag am Meer. T°

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