Montag, 20. Februar 2012

Homegrown 2012

Am Samstag war mal wieder Homegrown in Wellington - und wir waren wieder mal dabei... Für alle, die nicht wissen, was das ist, es ist das Festival für Kiwi-Künstler in NZ und findet jährlich an einem Samstag (11:00h bis 23:00h) in Wellington an der Waterfront statt. Es war diess Jahr zum fünften Mal in Folge mit 17,000 Besuchern ausverkauft. Also jedes Jahr, denn es findet erst seit 2008 statt. Und wir waren schon dreimal dort.

Dieses Jahr war es allerdings nicht so gut wie die Jahre davor, was unter anderem daran kag, das die kleine Independent/Alternative-Bühne ersatzlos gestrichen wurde und die Bands, die sonst dort gespielt hätten, jetzt schon zur Mittagszeit in der großen, dunklen, 6-8000 Zuschauer fassenden TSB Bank Arena spielen mussten, während draußen die Sonne schien. Und auch vor nur 100 Zuschauern, weil draußen die Sonne schien...
Außerdem war das Line-up generell nicht so gut, wie in den letzten Jahren, zumindest nach meinem Dafürhalten. Die "üblichen Verdächtigen" haben mir gefehlt, und außer Shihad gab's an bekannteren (Rock-) Acts nur Bands, die erst kürzlich getourt haben oder in und um Auckland sowieso häufig zu sehen sind. Aber genug gemotzt. Aber, wenn man die preiswerten "Early Bird"-Tickets ($80.00 für 41 Bands/Künstler) haben will, dann muss man die halt schon kaufen, bevor das endgültige Line-up feststeht...

Wie jedes Jahr ist das Publikum wieder ein bisschen jünger georden - oder ich Älter? - und teilweise gingen mir die ganzen Teenie-Gören schon auf die Nerven. Ich hoffe, daß das keine altersbedingte Erscheinung ist, die von nun an stetig weiter zunimmt.

Viele von den jungen Leuten waren schon recht früh recht betrunken (die erste Kotzlache habe ich schon gesehen, bevor ich die erste Band gesehen hatte - gegen 1/2 drei mittags...), was mit Sicherheit auch auf den Hauptsponsor (Jim Beam) zurückzuführen ist. Ich verstehe sowieso nicht, wieso es in einem Land, das ein echtes Alkohol-Problem hat (vor allem bei Jugendlichen), möglich ist, daß eine Veranstaltung, die sich in erster Linie an junge Leute richtet, von einem Hersteller von Whisky und RTDs (Ready to Drink-Getränke, in Deutschland wohl Alkopops?) gesponsort werden darf. Der korrekte Name des Ganzen ist nämlich "Jim Beam Homegrown 2012". Aber - jetzt, wo ich es schreibe - habe ich mich darüber nicht schon letztes Jahr ausgelassen? Jedenfalls kostete ein 0,33-er Bier (Speight's Summit, yeah!) $6.00 und ein Jim Beam-Cola (auch 0,33) $7.00 - und wenn man nicht viel Geld hat (weil man noch jung ist...), dann kommt man doch für nur 'nem $ mehr viel schneller zum gewünschten Rausch, als wenn man nur schnödes Bier trinkt, oder? Sehr merkwürdig.

Unsere Freundin Cathy und ihre Mitbewohnerin Sonja haben beim Festival gearbeitet und hatten den ganzen Tag Fahrdienst, so dass un snicht viel Zeit mit ihnen blieb, Cathy haben wir nur 2 x während ihrer Pause zu sehen bekommen. aber dafür auch immer gleich den neuesten Klatsch & Tratsch, wessen Flug viel zu knapp gebucht war und ob's derjenige wohl pünktlich zu seinem Auftritt schaffen würde, welche Band auf dem Weg vom Gig zum Hotel mit ihrem Auftritt nicht zufrieden war und so. Leider hat keine der beiden Shihad gefahren, denn die wollten wir ja eigentlich noch zu einer Aftershow Party bei Cathy zuhause einladen - vorausgesetzt, sie spielen nochmal einen Akustik-Gig ;-)



Shihad war das Highlight beim diesjährigen Homegrown, aber das Highlight unseres Wochenendes war ganz klar der Freitagabend, als Shihad einen Warm-up-Gig im Medusa, einem kleinen Club vor ca. 250 Leuten gespielt haben. Das war richtig geil, und kein Vergleich zum Auftritt am Samstag vor 6-8000 Menschen. Halt einfach kleiner, intimer und ja, auch exclusiver. Die haben gerockt! So gut, daß wir Anfang April nach Coromandel fahren, um sie uns dort in der Coroglen Tavern nochmal anzuschauen. Die Band lebt nämlich - obwohl sie Kiwis sind - in Melbourne und man kriegt sie hier nicht soo oft zu sehen. Wer kommt mit?

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