Donnerstag, 10. Juni 2010

24 hours in National Park (so war's geplant...)

Donnerstag früh hab ich mir überlegt, dass wir doch eigentlich anlässlich des langen Queens-Birthday-Wochenendes noch mal von Samstag bis Montag wegfahren könnten und habe eine Zugfahrt mit dem Overlander nach National Park sowie 2 Übernachtungen im Tongariro Nationalpark angefragt, und tatsächlich wurde alles am Freitag um kurz nach 5 bestätigt, yippieh! Leider allerdings nicht ganz so, wie ich mir das vorgestellt hatte, da beim Overlander im Juni schon der Nebensaison-Fahrplan gilt und er nur freitags, samstags & sonntags fährt. Deshalb mussten wir unseren Ausflug auf nur eine Übernachtung verkürzen – jetzt, nachdem alles schon bestätigt war, konnte ich ja schlecht noch absagen, oder? Also ging’s Samstag früh los und ich hab mich sehr darauf gefreut, mal nicht am Steuer sitzen und mich durch den Berufsverkehr quälen zu müssen.


Der Overlander in der Britomart Station in Auckland

Aber, wie bei vielen anderen Dingen, gibt es auch bei der Fahrt mit dem Overlander eine Kehrseite der Medaille – er fährt schon morgens um 07:20h... Das heißt für uns, die wir mit der Fähre zum Bahnhof müssen, um 20 vor sechs aufstehen, sonst wird alles etwas knapp... Eine Überraschung erlebten wir dann in der Check-in-Schlange: Vera & Klaus, 2 Deutsche, die auch in Auckland leben und die wir schon seit 2 Jahren kennen, waren auch dort, unterwegs zu einem Wochenende in Wellington.


Michi & ich beim Stop in Hamilton

Also habe ich die meiste Zeit der 5 1/2–stündigen Fahrt mit den beiden in der ‚Lounge-Area’ im letzten Wagen mir dem tollen Panoramablick verbracht, und ruck-zuck waren wir schon am Ziel. Unterwegs erlebten wir noch einen Höhepunkt neuseeländischer Ingenieurskunst, die Raurimu Spiral. Auf einem Streckenabschnitt von wenigen Kilometern muss der Zug 132 Höhenmeter erklettern und man fährt irgendwie ständig im Kreis und durch Tunnel und was weiß ich wie, jedenfalls ist dieser Abschnitt weltweit unter Bahn-Fans berühmt.

In National Park wurden wir vom General Manager vom Skotel abgeholt und zu unserer (recht einfachen) Unterkunft im Skihütten-Stil gebracht. Das Wetter spielte auch mit, blauer Himmel und tolle Sicht auf die 3 Vulkane Tongariro, Ngauruhoe und Ruapehu.


Der Mt. Ngauruhoe - auch bekannt als Mt. Doom aus diesem einen Fantasyfilm da, der mit diesem Ring und so, na wie hieß der denn noch gleich?


Mt Ruapehu gespiegelt in einer Pfütze

Wir also nix wie rein in die Wanderschuhe und los ging’s zu unserem ersten Walk zu den Silica Rapids. Den zweiten Walk, den wir uns ausgesucht hatten, den Taranaki Falls Loop Track, wollten wir dann am Sonntag nach dem Frühstück machen. Gutes Wetter, Bush, schneebedeckte Berggipfel – so ist Neuseeland... Nach anderthalb Stunden kamen wir dann zu den Rapids, das sind ‚Stromschnellen’ (im weitesten Sinne) in einem Bach/Fluss, wo sich Mineralien – hauptsächlich Siliciumdioxid – auf den Steinen im Flussbett ablagern, die diese mit einer cremefarbenen Schicht überziehen, was den Steinen ein sehr interessantes Aussehen verleiht.



Dann ging’s auf ’nem anderen Weg wieder zurück, diesmal nur ’ne Stunde, und dann war’s auch schon dunkel und kalt. Aber, das Skotel hat ja eine Sauna, wo man sich prima aufwärmen kann, dachten wir. Pustekuchen, das war die kälteste Sauna der Welt, nach gut 20 Minuten hatte ich die ersten Schweißperlen auf der Stirn, dann haben wir mehr oder weniger aufgegeben... Und über Nacht hat dann – wie angekündigt - das Wetter umgeschlagen, es gab einen heftigen Sturm und geschüttet hat’s wie aus Eimern – Torrential Rain heißt das hier wohl. War also nix mit den Taranaki Falls – stattdessen war Bilder bearbeiten im Hotelzimmer angesagt, rausgehen war einfach nicht sehr reizvoll.

Mittags hat uns Brett dann wieder zum Bahnhof gefahren, allerdings schon um 12, weil er dann nach Wellington weiter musste – und unser Zug fährt erst um 20 nach 2, und heute wohl erst bis zu einer Stunde später, da er auf einem Teilstück weiter im Süden von einer Dampflok gezogen wurde.  Also stundenlanges rumhängen im (Gott sei dank doch sehr netten) Bahnhofscafé und warten auf den Zug.

Und dann kam zuerst der Zug nach Wellington, fahrplangemäß, und dessen Zug-Managerin, welche uns erklärte, dass der Sturm einen Baum auf die Oberleitung geschmissen hat und zwischen Ohakune & National Park keine Züge fahren können. Blöd! Das hieß jetzt nämlich, das alle Passagiere aus dem Wellington-Zug mit Bussen nach Ohakune und alle aus dem Auckland-Zug nach National Park gebracht werden müssen. Und dazu müssen erst mal Busse her und wenn das alles erledigt ist, dann fahren wir ab... Das war dann um 20 vor 5 und wir haben ganz schön geschwitzt ob der Frage, ob wir unsere letzte Fähre um 10 kriegen oder nicht. Wenn die weg ist, kostet das Taxi nämlich gleich mal $60.00... Lange Rede, kurzer Sinn (häh?), wir haben die Fähre erwischt und waren dann um ½ 11 nach einem sehr langen Tag endlich zuhause und haben uns beide gefühlt, als hätten wir gerade eine Flug aus Deutschland hinter uns. Na ja, wenn einer eine Reise tut und so... Aber gut war’s trotzdem!                                     T°

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