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Mittwoch, 31. Oktober 2012

Samoa III - Savaii

Die Überfahrt war unspektakulär, die See ruhig und ich habe mich den Locals angepasst, mich auf dem Stahlfußboden ausgestreckt und die Zeit für ein Nickerchen genutzt. Hat gut geklappt... Im Transit Motel hatten wir Andrea aus Sydney kennengelernt, die sich spontan entschlossen hatte, sich uns für unseren Savaii-Abstecher anzuschließen. Sie hat uns in Salelalogo an der Fähre mit ihrem Mietwagen erwartet und uns zu unserer Unterkunft gefahren. So mussten wir nicht im Bus bei irgendwem auf dem Schoß sitzen ;-)

Wir hatten uns für drei Nächte im Bayview Resort eingemietet, der vom Preis-Leistungsverhältnis her passendsten Unterkunft in Tauchbasis-Nähe. Ursprünglich hatten wir zwei Einzelzimmer gebucht, da diese genauso viel gekostet hätten wie ein Doppelzimmer - und ich ja angeblich Schnarchen soll... Aber nachdem wir unser Zimmer gesehen haben, haben wir das zweite gerne an Andrea abgetreten. Zusätzlich zum eigentlichen Zimmer mit einem Doppel- und zwei Einzelbetten gab es als Anbau nämlich noch jeweils eine offene 'Fale' mit zwei Einzelbetten dazu! Und das für den Preis! Traditionelle samoanische Fales sind quasi offen und man läßt abends geflochtene Pandanus-Matten als Sicht- und Regenschutz herunter. Und schläft dann in einem angenehm luftigen halboffenen Raum unter 'nem Moskitonetz. Großartig!


Morgenstimmung unter dem Moskitonetz


Der 'Fale'-Teil unseres Bungalows mit geöffneten Matten
Das im Preis enthaltene Frühstück war super (vor allem die täglich wechselnden ‚Samoan Favourites’, yummy!), Dinner (á la carte) auch schon mit drin (und gut), alles prima... Unbedingt empfehlenswert- nicht nur für Leute, die ein begrenztes Budget haben.


Am Samstag war ich dann wieder Tauchen, mit Dive Savaii, und das war besser als auf Upolu. Mehr Fisch, bessere Tauchplätze, ein schönes Wrack, diverse recht zutrauliche Turtles, keine Tauchzeitbegrenzung auf 45 Minuten, neueres Equipment, besseres Boot und obendrein noch 20% billiger - wer auf Samoa tauchen will, dem empfehle ich dies auf Savaii zu tun.


Am späten Nachmittag waren wir dann noch bei der LMS Church, der Kirche im Lavafeld. Als der Vulkan Mt. Matavanu zum letzten Mal ausgebrochen ist (1905-1911), hat sich ein riesiger Lava-Strom in nördlicher Richtung ins Meer gewälzt und alles plattgemacht, was ihm im Weg war. Und so auch diese Kirche. Die Grundmauern stehen noch, aber dort, wo mal Kirchenbänke und ein Altar waren, ist jetzt nur noch Lava.


Die Ruine der LMS Church


Innenansicht
Virgin's Grave
Auf dem dazugehörenden Friedhof - heute unter einer dicken Lavaschicht begraben - gibt es ein Grab, in dem ein junges Mädchen begraben wurde, welches mysteriöserweise verschont geblieben ist. Man nimmt an, daß die Jungfräulichkeit des Mädchens der Grund für dieses 'Wunder' sei und das Grab kann heute als 'Virgin's Grave' besichtigt werden. Allerdings ist hier die Geschichte interessanter als das Grab selbst.

Andrea & Michi im Wasser am Strand vom Le Lagoto



Unter Wasser war nicht wirklich viel los...

Weiter draußen am Riff gab's dann aber doch Leben

Am Sonntag sind wir mit Andrea nach einem kurzen Schnorchel-Stopp entlang der Küste in Richtung Westen gefahren, um uns die einzigen Sehenswürdigkeiten, die sonntags geöffnet sind, anzuschauen. Aufgrund mangelnder Beschilderung sind wir allerdings deutlich (30 km!) über's Ziel hinausgeschossen und haben dadurch einiges an Zeit verloren, weshalb es nicht mehr viel zu sehen gab...


In Samoa befinden sich fast alle Sehenswürdigkeiten (archäologische Stätten, Strände, Wasserfälle, Höhlen...) auf Privatgrund und die Besitzer-Famile/Gemeinde kassiert Eintritt, in der Regel zwischen 5,00 und 10,00 Tala, was irgendwie ja auch ok ist. Ist halt Privatbesitz. Aber, wenn man für einen kurzen Foto-Stopp am Strand pro Person 'nen Fünfer zahlen soll, wo man doch nicht mal schwimmen will, dann find ich das fragwürdig. Teilweise nimmt das auch ziemlich extreme Formen an, Andrea hat z.b. 5 Tala gezahlt, um eine öffentliche (!) Straße zu benutzen, die zu einem Hotel führt - und der Typ hat sie dann gefragt, ob sie ihn bis zum Hotel mitnehmen kann. Geht's noch?


Freche Kinder unterwegs zum Sonntagabend-Gottesdienst (zur Beichte?)


Wir haben deshalb auf Fotos vom Sonnenuntergang am westlichsten Punkt Samoas (von dem man bis vor kurzem noch in die Zukunft schauen konnte) verzichtet - 10,00 Tala pro Person gespart - worauf der 'Kassierer' 10 Tala für die Weiterfahrt von uns haben wollte. Hat er aber nicht bekommen. Wir haben das nächste Mal erst bei der Historic Catholic Church in Falealupo angehalten und gezahlt.


Das Dorf Falealupo wurde 1990 von einem Zyklon (nein, nicht von einem Zyklopen...) komplett zerstört - und wieder mal ist nur die Kirche stehengeblieben. Die Frau, die dort die Gelder kassiert, hatte ihre vier Kinder dabei. Mit denen hatten wir bei der Foto-Session, die sich spontan ergeben hat, viel Spaß... Die Kirchenruine ist aber auch relativ sehenswert, man sollte nur zu einer Zeit dort sein, wo man – im Gegensatz zu uns - noch gutes Licht hat.

Die Ruine der Kirche von Falealupo



War ein langer Tag, wir waren erst zu einem sehr späten Dinner wieder zurück. Morgen geht's dann weiter - zurück nach Upolu...

Samstag, 11. August 2012

Vava'u Pt. II

Irgendwie war der Urlaub jetzt ja schon rum, denn was sollte denn den gestrigen Tag mit den Walen noch toppen können? Ich bin Tauchen gegangen, das war auch gut. Aber auch nur gut. Vielleicht sogar nur durchschnittlich? Bin ich zu verwöhnt? Waren die Wale gestern zu eindrucksvoll?

Beide Tauchgänge waren ok, ich sollte aber langsam mal wieder anfangen, mehr als zwei pro Urlaub zu machen - vor allem, wo ich ja zwischen zwei Urlauben garnicht mehr tauche... Nach dem Zweiten hatte ich mich quasi erst wieder 'eingetaucht' und hätte noch ein paar machen können - aber, keine Zeit mehr...
Wie im letzten Post schon erwähnt kam ich mit der Kamera nicht wirklich gut zurecht, deshalb hab ich hier für Euch nur ein paar 'Sicherheitsbilder', richtig gute hatte ich quasi nicht.

Dieser freischwimmende Weißspitzenriffhai war der Höhepunkt des 1. TGs - oder vielleicht doch eher diese Seeschlange hier?


Leopardendrücker

Diese Nacktschnecken sind nur schwer scharf zu kriegen, weil sie so flott unterwegs sind ;-)

Split Rock  - der für den 2. Tauchplatz namensgebende Fels

Der Höhepunkt des 2. TGs waren wohl die beiden White Tips in der Höhle

Nach dem Tauchen haben wir dann auf den Mt. Talau erklommen, den höchsten Berg Vava'us. Klingt gut, oder? Ok, er ist nur 131 Meter hoch und bis dahin, von wo aus man zu Fuss weiter muss, haben wir uns fahren lassen. Ich möchte aber auch erwähnt haben, das der Aufstieg tritzdem einer der Anstrengendsten überhaupt war - und das bei tropischen Temperaturen! Von oben hat man eine schöne Aussicht auf Port Refuge, den Naturhafen von Vava'u, wo sich jetzt langsam die Luxusjachten sammeln - Vava'u ist wohl eins der Top-Segelreviere weltweit.


Port Refuge, im Hintergrund links die Inselhauptstadt Neiafu

Der Blick zur anderen Seite
Und nun sind wir schon am Sonntag angekommen, der ja hier wie schon erwähnt, heilig ist. Alles ist zu, nur (Hotel-) Restaurants dürfen geöffnet haben. Keine Touren, kein Tauchen, kein Whale Watching... Was tut man also? Man macht es wie die Tonganer und geht in die Kirche. Alle brezeln sich auf, ziehen Ihre beste Kleidung an, binden sich aus Pandanus-Blättern geflochtene Matten um den Allerwertesten und gehen barfuß oder in Flip-Flops zur Andacht. Es gibt in jedem Dorf gefühlte 17 Kirchen aller christlichen Konfessionen, es ist also quasi immer gerade irgendwo ein Gottesdienst.





Wir waren ja jetzt schon mehrfach im Südpazifik unterwegs und haben es noch nie geschafft, an einem Gottesdienst teilzunehmen, obwohl uns immer wieder gesagt wurde, das die Singerei ein ziemliches Erlebnis sei - also sind wir diesmal hingegangen. Und die Singerei war in der Tat ein Erlebnis! In 'unserer' Kirche waren nur ca. 20 Erwachsene und ein Haufen (meist nicht singender) Kinder, aber für mich haben sich die Lieder angehört, als seinen sie von einem Chor unter Leitung eines Dirigenten gesungen worden. Zumindest klingt's anders als in 'ner deutschen Kirche, wo die Sangesbrüder ja quasi nur die Lippen bewegen. Und 'ne Orgel gab's hier auch nicht, alles a capella sozusagen... Hier sind zwei Kostproben, die ich mitgeschnitten habe:





Nach der Kirche haben wir den Sonntag dann entspannt mit Schwimmen, schnorcheln und Kajakfahren ausklingen lassen - wobei kajaken ja immer noch nicht so wirklich meins ist. Vielleicht liegt es ja nur an mangelnder Technik, aber irgendwie werd ich dabei immer patschnass. Und dafür brauch ich kein Boot, sondern kann auch Schwimmen gehen ;-)









Ja, und das war's dann auch schon. Montag für ging's zurück zum Airport, Flug nach Nuku'alofa, zwei Stunden bis zum Weiterflug, sechs Folgen 'The Big Bang Theory' später waren wir auch schon wieder zuhause...

Mein finales Fazit - auch nachdem ich mit ein wenig Abstand nochmal zurückgeblickt habe - Tonga ja, Vava'u auf jeden Fall, Nuku'alofa und 'Eua nur ganz kurz - wenn überhaupt. Schaut's Euch halt selber an :-)

Sonntag, 21. November 2010