Karl mei Troppe - hat das heute morgen
geschüttet! Aber, da wir heute ja sowieso einen 'Reisetag' haben, hat uns das
Wetter nicht großartig interessiert, packen kann man schließlich auch bei
Regen...
Andrea wollte heute auch in Richtung 'Stadt' (man kann Salalelogo nicht wirklich als Stadt bezeichnen, es ist aber der größte Ort auf Savaaii...) und
hat uns einen Lift zur Fähre gegeben, es war also wieder nix mit Bus fahren auf dem Schoß
einer hübschen Samoanerin... Wir waren dann noch auf einen schnellen Lunch im Restaurant
von Lusia's Lagoon Chalets (sehr zu empfehlen: der Poke als Vorspeise -
nicht zu empfehlen: der Latte), bevor wir um zwei auf die große Fähre sind.
'Große' ist von daher wichtig, dass die 'Kleine' eher eine Frachtfähre ist, die
auch Passagiere mitnimmt. Und längst nicht so stabil im Wasser liegt, wie die
Lady Samoa III, auf der ich diese Zeilen gerade schreibe. Und gerade das war
heute schon interessant, da die Überfahrt bei weitem nicht so smooth war wie am
Freitag. Die kleine Fähre kam uns übrigens gerade entgegen - glaubt mir,
Ihr w o l l t auf der Großen sein!
Auf Upolu angekommen haben wir dann unseren
Mietwagen übernommen und sind jetzt für den Rest unseres Aufenthaltes
unabhängig, yeah! Wir haben uns dann gleich auf den Weg zu unserer
nächsten Unterkunft gemacht, und zwar über die Cross Island Road, die ich mir
spannender vorgestellt hatte, vielleicht mehr wie eine richtige Passstraße, so
mit Serpentinen und so.
Das Mangrove Garden liegt im Süden von Upolu an
einer recht großen Mangrove/Lagune, ein Stückchen weg vom Meer, und wird von
einem Deutschen und seiner samoanischen Frau betrieben. Sehr einfache Anlage,
offene Fales ohne Strom, Gemeinschaftsbad und -Toilette, abends das gleiche
Essen für alle. Die 'Drawcard' hier ist definitiv die Lage, unsere 'Overwater
Fale' war einfach der Hammer! Auf Stelzen übers Wasser gebaut, durch einen
langen Steg mit dem 'Festland' verbunden und mitten im Busch. Toll! (Hier gibt’s
geheimes Filmmaterial dazu...) Nachdem es dann nachts im Resort ruhig wurde,
war nur noch aus einiger Entfernung das Meeresrauschen zu hören - und Fische
beim Jagen.
Ich bin dann allerdings um 5 wach geworden, weil
ich dem Ruf der Natur folgen musste - und konnte nicht mehr einschlafen, weil
die Fische zu laut waren. Ihr habt ja keine Idee, was nachts in so 'ner Mangrove
alles am Start ist. Da wird ganz schön gejagt und geflüchtet! Quasi zeitgleich fing dann auch noch der
Resort-Hahn an zu krähen, worauf ihm gefühlte 700 andere Hähne antworteten -
wenn nicht sogar alle Hähne Upolus... Und so geht das jetzt seit 'ner guten
Stunde, an Schlaf ist im Moment nicht zu denken.
Halb sieben - eben haben alle Vögel in diesem
Urwald zeitgleich in die Kakophonie eingestimmt, jetzt ist hier ganz schön was
los...
Irgendwann muss ich dann doch eingeschlafen
sein, denn es ist mittlerweile neun Uhr früh und von unserem Bett aus sieht es
jetzt so aus:
Den folgenden Tag haben wir
zu einer Rundfahrt zu den nahegelegenen Sehenswürdigkeiten genutzt. Eigentlich
wollten wir einen Coastal Walk laufen, aber die Schranke an der Zufahrt war
abgeschlossen – wahrscheinlich wäre ich bei dem Walk sonst auch geschmolzen...
Also, mal wieder Planänderung, weiter ging’s dann zum Ma Tree. Das ist ein Baum
der Gattung Heritiera ornithocephala und das besondere an ihm sind seine
riesigen Wurzeln, die, wenn man sie überdachen würde prima Unterkünfte abgäben.
Am Anfang des Weges zu diesem Baum stand ein Schild „700 Meter one-way“ und der
Weg bestand aus feinkörnigem Lavagestein, glatt geharkt. Wir haben also
beschlossen, dass Flip-Flops ausreichen würden. Nach ungefähr 150 Metern,
wussten wir, das dies ein Trugschluß war. Falls ihr mal dorthin kommt – zieht
Eure Wanderschuhe an, Eure Füße werden es Euch danken. Und Ihr spart
wahrscheinlich einiges an Zeit…
Michi im Wurzelwerk des Ma Tree |
Zum Abkühlen ging’s dann weiter zum
Togitogiga (gesprochen Tongitonginga) Wasserfall, der zum Glück keine 700m im
Wald lag, sondern direkt hinter dem Parkplatz. So ein Bad im Pool eines
Wasserfalles ist doch immer wieder sehr erfrischend, vor allem nach der Wanderung zum Ma Tree… Etwas Pech hatte das
englische Pärchen, das mit uns im Mangrove Garden war – als sie einen Tag
später beim Wasserfall waren, war dieser trocken.
Ein samoanischer Junge beim Fischen im Pool des Wasserfalles |
Abends sind wir dann noch mal
zum Familienstrand der Besitzer des Mangrove Garden gefahren – der kostet
keinen Eintritt! Gestern waren wir ja nur zum schwimmen hier, aber diesmal
hatten wir auch unsere Kameras dabei, in der Hoffnung auf einen schönen
Sonnenuntergang. Und den gab’s auch.
Wie am Tag zuvor haben wir abends
wieder einen Palmendieb gesehen. Letztes Jahr auf Niue hat man uns noch erzählt,
die seien sehr selten – und hier sehen wir zwei Stück an zwei
aufeinanderfolgenden Tagen! Leider sind die Viecher nachtaktiv und ich musste
auf dem mittlerweile schon recht dunklen Waldweg blitzen, weshalb mir kein
wirklich gutes Foto gelungen ist.
Aber, so ist halt Wildlife Photography, man
muss es nehmen, wie’s kommt…
Alles in allem zwei sehr gelungene
Tage, das Mangrove Garden ist auf jeden Fall zu empfehlen.
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