Samstag, 9. März 2013

Haere ra, Aotearoa...

Nun ist es soweit, wir sind weg. Wir sind gerade in Brisbane auf dem Flughafen auf unserem Weg zurück nach Deutschland und werden gleich zu unserer ersten Station, nach Bali, weiterfliegen.

Wir haben den Abschied von Neuseeland (nach einer recht anstrengenden Woche mit gefühlten 70 Farewell-Treffen...) einigermaßen würdevoll mit nur ein paar Tränen hinter uns gebracht und nun ist es auch an der Zeit, von unserem Blog Abschied zu nehmen.

Ich hoffe, dass es uns in den letzten Jahren gelungen ist, Euch einigermaßen gut zu unterhalten und Ihr die eine oder andere Information und auch den einen oder anderen Lacher mitzunehmen.

Wer sich weiterhin für uns - oder das, was wir auf unserem Trip erleben werden - interessiert, kann uns gerne weiterhin folgen. Unseren neuen Blog findet Ihr unter http://ourlongwaybacktogermany.blogspot.com und ich werde versuchen, dort möglichst zeitnah zu berichten wo wir gerade sind und was wir alles erlebt haben - natürlich immer abhängig von der Verfügbarkeit von kostenlosem WLAN ;-)

Also, tschüss Neuseeland, tschüss Kiwi-Blog und tschüss Ihr alle, die wir leider vor unserer Abreise nicht mehr treffen konnten.

Es geht weiter...

Freitag, 1. März 2013

The final Tiki Tour - Part III

Sonntagmorgen haben wir dann in Christchurch am Airport unser nächstes Relocation-Fahrzeug übernommen - und guess what: Die haben uns ein Auto gegeben, was nochmal eine Klasse "besser" war (FCAR), als das letzte, einen Toyota Aurion. Damit sind wir dann in Richtung Kaikoura losgefahren.

Für den Weg zum Airport hatten wir uns übrigens entschlossen, den kostenlosen Pinguin Express-Shuttle Bus des Antarctic Centers zu nehmen - statt $15 für den 'normalen' Bus auszugeben. Ob unseres vielen Gepäcks hat der Fahrer zwar zweimal nachgefragt, ob wir denn auch wirklich ins Antarctic Center wollen oder doch nur für lau zum Airport, ich habe ihn aber wohl mit meiner Geschichte vom Rückflug nach Auckland beruhigen können 

In Kaikoura hab ich dann den nächsten Posten auf meiner Liste abgehakt - die obligatorische Whale Watch-Tour, die eigentlich jeder Touri, der in Kaikoura ist, macht. Nur wir haben sie noch nie gemacht, weil die sich immer so blöd angestellt haben, wenn es um Sonderpreise für Touristiker ging. Mehr als 10% wollten die nie nachlassen - und jetzt mal ganz unter uns, wenn man den Seal Swim, den Dolphin Swim und die Albatross-Tour umsonst kriegt, warum soll man dann die teure Wal-Tour machen?

Weil man zum letzten Mal in Kaikoura ist! Und mit 'nem 10%-Voucher aus dem Arrival-Magazin (gibt's in AKL am Flughafen umsonst) hatte ich noch nicht mal das Gefühl, mich gegenüber früher verschlechtert zu haben.

Michi konnte nicht mit, weil nur noch ein Platz frei war, und das auch nur, weil jemand anderes nicht aufgetaucht war. Und ihr war es nicht so wichtig wie mir, deshalb durfte ich mitfahren.

Also rein in den Bus, rüber zum Hafen und rauf auf's Boot. Und raus auf's Meer. Und es hat keine Viertelstunde gedauert, da ploppte 10 Meter neben dem Boot (steuerbord, nicht rechts...) der erste Pottwal an die Oberfläche.

Hat schon ganz schön Cellulitis, der gute Taiki...
Es war Taiki, ein "Resident", der schon seit mindestens 21 Jahren (so lange gibt es Whale Watch Kaikour) vor Kaikoura 'wohnt' und den man relativ sicher antrifft. Täglich. Er ist 19 Meter lang (einen Meter länger als unser Boot) und wohl um die 40 Tonnen schwer. Sehr imposant.

Pottwale haben die Angewohnheit auf der Suche nach Nahrung unheimlich tief zu tauchen, zwischen 40 Minuten und einer Stunde. Dann tauchen sie auf und atmen mal kurz durch, so ca. 5-6 Minuten. Dann holen sie noch einmal tief Luft und verschwinden wieder für 'ne gute Dreiviertelstunde. Dieses Verhaltensmuster hat sie früher, zur Zeit des kommerziellen Walfangs, zu einer leichten Beute gemacht, weil sie die Zeit an der Oberfläche zwischen zwei Tauchgängen einfach brauchen. Man muss sich ihnen einfach nur schnell genug nähern um sie zu erwischen, bevor sie wieder abtauchen. Und genau dieses Verhaltensmuster hilft heute den Whale Watchern. Sichten, hinfahren, warten, Abtauchen beobachten.


Das Abtauchen ist nämlich der Moment, um den es geht. Die riesige Fluke, die für ein paar Sekunden senkrecht steht und von der das Wasser abläuft, bevor sie mitsamt ihrem Besitzer verschwindet.

Bei der ersten Sichtung war es ein großartiger Anblick und man konnte viele Aaahs und Ooohs an Bord hören. Bei der zweiten, diesmal mit Tutu, einem jüngeren Bullen, dem die Whale Watch-Boote auch recht häufig begegnen, war es schon nicht mehr so aufregend.




 

Und bei der Nächsten, wieder mit Taiki, der inzwischen von seinem ersten Tauchgang zurück war, zeigten sich bereits erste Abnutzungserscheinungen, einige Leute haben nicht mal mehr die Kabine verlassen. Manche hatten allerdings auch Tüten vor dem Mund...

Ansonsten haben wir noch mehrere Albatrosse, einen Blauhai und einige Seehunde gesehen. Alles in allem eine gute Tour - lediglich den Preis finde ich ein bißchen happig. Aber egal, been there - done that. Nochmal werde ich die Gelegenheit wohl nicht haben, und das ist wohl auch das, was sich die meisten Touristen denken.

Ach ja, die Fotos - das Wetter hätte ruhig ein bißchen besser sein dürfen, es war bedeckt, grauer Himmel, kein Sonnenstrahl zu sehen... Deshalb gibt es von den grauen Walen im grauen Meer vor grauem Himmel leider nur "Schwarz-Weiß-Bilder"... 

Donnerstag, 28. Februar 2013

The Great Kiwi Beer Festival 2013

Diejenigen unter Euch, die als nächsten Post 'The final Tiki Tour, Part 3' erwartet haben, muss ich leider enttäuschen. 'Tiki Tour' bedeutet nämlich soviel wie Sightseeing Tour - und heute soll es nicht um das Ansehen von schöne Sachen (da Christchurch zwei Jahre nach dem Beben noch nicht wieder so richtig viel Schönes zu bieten hat), sondern um Leckeres, nämlich um Bier gehen. 

Als wir in Christchurch ankamen fand dort zufällig das größte Bierfestival der Südinsel - wenn nicht sogar das größte Neuseelands - statt. Na ja, wenn ich ehrlich sein soll, war es nicht so ganz zufällig, vielmehr habe ich darauf bestanden, unseren Trip um das Bierfest herumzuplanen. Aber nicht wegen dem Bier, sondern wegen der Musik.



Das Fest selber war vom Prinzip her genauso, wie das in Auckland, bei dem ich vor drei Jahren war. Man zahlt Eintritt, bekommt einen Plastikbecher und geht von Brauereistand zu Brauereistand, um dort gegen Bezahlung unterschiedliche Biere zu verkosten. Dazu waren 45 neuseeländische Brauereien angetreten, zu Trinken gab's also genug. Fressstände aber auch. Und eine Bühne mit Live-Musik.


Da Michi ja nun überhaupt kein Bier trinkt haben wir für sie das preiswerteste Ticket ('Designated Driver' - eigentlich für den armen Kerl, der seine rotzvollen Mates nach hause fahren muss...) gekauft, während ich mir das 'Hoptimized'-Ticket gegönnt habe, bei dem zehn Tastings a 0,1 l schon im Preis inbegriffen sind.
Das Ganze fand bei herrlichstem Wetter - um die 28 Grad, strahlender Sonnenschein und blauer Himmel - als Open-Air-Veranstaltung statt  -und zwar ab elf Uhr morgens... Da das noch nicht meine bevorzugte Zeit für den Genuß von Bier oder anderen Alkoholika ist, sind wir aber erst so um vier hingegangen, was ja immer noch recht früh ist...
Ich habe mich dann langsam durch die Welt der Kiwi-Micro-Breweries probiert, bis der Zeitpunkt gekommen war, sich den wirklich wichtigen Dingen zuzuwenden: SUPERGROOVE. Mit ihrer großartigen Mischung aus Rock, Funk und Hip-Hop sind sie in meinen Augen die beste Band, die jemals aus NZ kam. Ich habe sie schon 1993 bei einem fantastischen Konzert in der Batschkapp in Frankfurt erleben dürfen - und seit dem liebe ich sie.

Dann kam allerdings auch die erste Enttäuschung des Tages. Aufgrund einer Terminüberschneidung sind sie ohne Che Fu, ihren niueanischen Sänger, der hauptsächlich für die langsameren, melodischeren Parts zuständig ist, angereist. Der hatte (als Solo-Künstler) nämlich anderswo einen Auftritt.  Blöd. Man muss aber fairerweise dazusagen, dass es SG faktisch als Band seit mehreren Jahren nicht mehr gibt, sie treten nur noch zwei, drei Mal im Jahr bei irgendwelchen Festivals oder so auf. Da kommt sowas dann wohl schon mal vor.
 Aber, Che Fu hat einen seiner Musiker-Freunde, King Kapisi, geschickt, um sich vertreten zu lassen. Der arme Kerl hatte ganze drei Tage, um alle seine Gesangsparts zu lernen und hat seine Sache recht gut gemacht. Und die Band hat gerockt wie immer. Auch 20 Jahre, nachdem ich sie das erste Mal gesehen habe.

Es war toll, Supergroove noch ein letztes Mal gesehen zu haben. Ein weiteres unsrer 'letzten Male', viele werden ja nun wohl nicht mehr kommen...

Die zweite Enttäuschung des Tages folgte unmittelbar nach dem Supergroove-Auftritt - es gab kein Bier mehr! Nicht, dass es alle gewesen wäre oder so. Nein, es war eine Auflage des Veranstalters, dass ab halb sieben kein Bier mehr ausgeschenkt werden darf! Supergroove haben um 20 nach sechs angefangen zu spielen - und während sie auf der Bühne waren wurden heimlich, still und leise die Zapfhähne abgeschraubt. Und ich war mal wieder der Depp, der noch zwei Bier-Coupons in der Tasche hatte, für die ich zwar bezahlt aber dann doch kein Bier bekommen habe. Ging es mir beim letzten Mal in Auckland nicht schon so ähnlich? History repeating...

Mein Fazit: 'Kennste eins, kennste alle' - was Bierfestivals angeht. Wenn's um kleine Speciality-Brauereien geht - mir sind die meisten Biere zu speziell, ein gutes Bier 'von der Stange' ist eher meins. Und was Supergroove angeht - Keep on Rockin', am besten in vollständiger Besetzung. Und ab Mitte Mai auch gerne nochmal in Deutschland. (Ich weiß, dass das sicher nicht passieren wird...)

T°

Dienstag, 26. Februar 2013

The final Tiki Tour, Part 2

An unserem Abreisetag aus Queenstown wurde das Wetter immer schlechter, je weiter wir uns von dort entfernten. Bei unserem Picknick-Stopp in Cromwell wurden wir fast von der Bank geweht und ab dort wurde der Himmel immer grauer, weshalb ich nicht sagen kann, Central Otago von seiner schönsten Seite gesehen zu haben. Leider war dies mein erster Trip nach eben dort und ich habe lediglich einen weiteren weißen Fleck von meiner Neuseelandkarte getilgt - das war' dann aber auch schon... Historic Cromwell war allerdings sehr nett.

Historic Cromwell - Autofreie Zone, ob das für Fotografen so gemacht wurde?
In Moeraki angekommen sind wir gleich zu den dortigen Boulders gefahren, in der Hoffnung, ein paar brauchbarere Fotos als beim letzten Mal hinzubekommen - aber Pustekuchen, wieder kein Licht, wieder nur 'Sicherheitsbilder'... Also warten wir auf morgen.

Wir haben uns dann ein Abendessen bei Fleurs Place gegönnt, einem mega-angesagten Restaurant, welches von Fleur Sullivan,einer neuseeländischen Gastro-Berühmtheit, betrieben wird. Tolles Setting, behagliche Atmosphäre und der Fisch kommt frisch vom Fischerboot, das direkt vor dem Restaurant seinen Fang anlandet. Sehr gut! Aber immer voll, man sollte -zumindest am Wochenende - unbedingt reservieren!
Michi mit Celebrity-Köchin Fleur
Am nächsten Morgen hatten wir dann endlich gutes Wetter bei den Boulders - beim dritten Anlauf zum ersten Mal! Dafür dann aber auch sehr viele Menschen, was das fotografieren teilweise etwas schwierig gemacht hat...



Zum Wildlife Viewing waren wir dann noch am Kaitiki Point Lighthouse südlich von Moeraki. Falls Ihr mal dort hinkommt (und das solltet Ihr, wenn Ihr in der Nähe seid...) geht besser in Richtung 'Fishing/Pa Site' und nicht in Richtung 'Penguin Viewing Site' - dort könnt Ihr nämlich Gelbaugenpinguine und NZ Fur Seals sehen, während es auf der anderen Seite 'nur' Pinguine zu sehen gibt - und die in der Regel nur, wenn sie morgens zum Fischen rausschwimmen und abends, wenn sie wieder nach Hause kommen. Wir hatten Glück und haben neben einigen Seals auch zwei junge Pinguine gesehen - und waren bis auf wenige Meter an einem Seehund dran, der gerade aus dem Wasser kam um sich in der Sonne aufzuwärmen. War ein netter Spaziergang und einen Leuchtturm gab's noch obendrauf!




Anschließend ging's weiter nach Oamaru, dem Ort mit der viktorianischen 'Altstadt', die fast komplett aus dem regional abgebauten weißen Kalkstein erbaut wurde. Auch hier hatten wir dann heute endlich mal gutes Wetter mit blauem Himmel und konnten mal ein paar vernünftige Bilder machen. Außerdem stand noch Fudge Tasting (der Lemon Honey Fudge rockt!) auf dem Programm sowie der obligatorische Tee in Annie's Victorian Tea Rooms - immer wieder sehr nett. Ich wollte ja unbedingt noch Hochrad fahren, was hier (passend zur viktorianischen Kulisse) angeboten wird, aber der Ladeninhaber musste genau heute leider früher schließen und es deshalb hat es leider nicht sein sollen.





Abends waren wir dann noch in der Blue Penguin Colony, wo wir vom Tourism Board eingeladen waren, uns die neue VIP-Tribüne anzuschauen - und natürlich die Zwergpinguine, wenn sie nach einem langenTag auf dem Wasser in kleinen Gruppen zu ihren Nest-Höhlen zurückkommen. War nett, und von der VIP-Tribüne aus ist man auch sehr nah an den Tieren dran - aber vielleicht haben wir mittlerweile doch schon zu viele Pinguine gesehen?


Demnächst geht's weiter - nach Christchurch. Stay tuned...

T°

Donnerstag, 21. Februar 2013

The final Tiki Tour (Part 1)

Wir sind mal wieder unterwegs. Zum letzten Mal Südinsel. Oder überhaupt zum letzten Mal unterwegs in Neuseeland...


Am Dienstag sind wir nach Queenstown geflogen. Und so schön, wie der Landeanflug mit den Bergen und den Flüssen auch ist - ich bin jedesmal froh, wenn wir unten sind. Durch die Lage im Talkessel und die daraus resultierende Thermik gibt es vor der Landung in Queenstown meistens Turbulenzen und die Mühle wackelt dann immer ganz ordentlich. Manchmal muss der Pilot windbedingt auch wieder durchstarten und auf einen anderen Airport ausweichen - nach Christchurch zum Beispiel. Davon könnte Euch Michi was erzählen...Aber diesmal war alles gut.


Als wir ankamen war Bombenwetter, 30°, Sonnenschein, strahlend blauer Himmel... Erstmal ins Hotel, das Garden Court, wo wir auch bei unserer ersten Tiki Tour vor fünf Jahren abgestiegen waren. Diesmal hatten wir allerdings nur ein normales Zimmer, keine 1-Bedroom-Suite wie beim letzten Mal. Aber, wir sind ja auch nicht mehr in der Touristik tätig. Einen Sonderpreis haben sie uns trotzdem noch gegeben, danke dafür :-)


Danach sind wir - weil unser Zimmer noch nicht fertig war - ein Stündchen am Lake Wakatipu spazieren gegangen und das war einfach toll. Die Berge vor dem blauen Himmel, davor der glasklare See mit einer Spiegelglatten Wasseroberfläche, die Weiden am Ufer - es ist immer wieder schön in Queenstown.


Nach dem verspäteten Check-in sind wir dann runter in den Ort gegangen, um den mittlerweile obligatorischen "Fergburger" zu essen, der 'Holier than thou' ist wirklich gut, vom 'The Codfather' war ich ein bisschen enttäuscht, hätte doch wieder den 'Bun Laden' nehmen sollen... Die Stadt war wie immer voll mit jungen Backpacker-Style Touries, viele Tattoos, Piercings und alle immer mit dem Smartphone am rumdaddeln. Auf Dauer würden die mich glaub ich echt nerven. Man kommt sich irgendwie so alt und antiquiiert vor. Aber egal, die sind alle zum ersten (und wahrscheinlich zum letzten) Mal da, wir waren dort schon so oft - Unsere Stadt!


Am nächsten Tag war das Wetter dann nicht mehr so toll, bedeckt, grau, aber immer noch warm. Trotzdem haben wir quasi nix gemacht, außer uns mit Karin & Pete zu treffen, die wir über unsere Jobs schon seit Jahren kennen. Die beiden haben eine Firma, die geführte Wanderungen anbietet und wir waren vor drei Jahren oder so mal mit ihnen zum Snowshoeing - was einfach großartig war. Falls irgendwer von Euch mal zur Skisaison nach Queenstown kommt - unbedingt machen! (Nein, ich krieg keine Provision, sondern bin einfach nur begeistert!)


Ja, und heute morgen haben wir dann auch schon unseren Mietwagen übernommen uns auf den Weg über Central Otago zu den Moeraki Boulders gemacht, wo wir im Moment gerade sind.


Um die Kosten für unseren Trip möglichst niedrig zu halten machen wir übrigens Mietwagen-Überführungen. Da kriegt man das Auto für 48 Stunden umsonst und muss nur den Sprit zahlen. Und die haben uns direkt mal einen fast neuen Toyota Camry hingestellt, 6 Zylinder und reichlich Power unter der Haube... Es gibt Websites, wo sowas angeboten wird, zum Besipiel bei Transfercar oder Thrifty (über die haben wir unsere Autos gebucht...)


Ach ja, die Fotos - ich hatte keine Lust 'normale' Fotos von Queenstown zu posten, da hatten wir hier an dieser Stelle ja schon reichlich von... Also habe ich einfach mal ein paar 'merkwürdige' Fotos gemacht und gepostet. War nur so'ne Laune, ab dem nächsten Post gibt's wieder richtige Bilder zu gucken :-) Entstanden sind sie aber alle zwischen vorgestern und heute in Queenstown...

Donnerstag, 14. Februar 2013

Schluss, Aus, Ende...

Heute wurde es Wirklichkeit - wir sind ausgezogen. Es war schon ein verdammt merkwürdiges Gefühl, nach so langer Zeit den Schlüssel abgegeben zu haben. Nicht mehr in unsere Wohnung reingehen zu können. Ein letztes Mal aus der Garage raus und in den Lake Road-Stau reinzufahren.
Wir wohnen nicht mehr in Devonport. Wir wohnen gar nicht mehr... Auf einmal ist es wirklich greifbar. Wir werden nur noch 22 Tage in Neuseeland sein und dann ist es vorbei. Für immer. Schade.

T.

Dienstag, 12. Februar 2013

Bucket List, die Zweite...

Nachdem ich mit dem Tongariro Crossing ja schon die erste von einigen Sachen gemacht habe, die ich unbedingt noch machen wollte, bevor wir von hier verschwinden, haben wir uns nun den nächsten Punkt auf der Liste vorgenommen.

Seit fast fünf Jahren fliegt quasi jeden Sonntag um ungefähr 20 nach 11 eine DC3 über unseren Garten, im Rahmen ihres allsonntäglichen Scenic Flight über Auckland und den Hauraki Gulf. Und die ganze Zeit habe ich gedacht 'Irgendwann möchte ich das ja auch mal machen'. Und am Sonntag haben wir es endlich gemacht - um genau zu sein am letzten Sonntag, an dem wir die Möglichkeit dazu haben würden...


Das ist sie, Die DC-3 mit der Kennung ZK-DAK


So richtig wissenschaftlich fundiert scheint mir das ja nicht zu sein...
Diese Flüge werden von Fly DC3 angeboten. Die Maschine, die in Deutschland in erster Linie durch Ihren Einastz während der Berliner Luftbrücke (unter ihrem Spitznamen 'Rosinenbomber') bekannt sein dürfte, ist ziemlich alt. Genau so alt wie meine Mutter, deren Alter ich hier aber nicht verraten möchte. Für ein Flugzeug jedenfalls schon sehr alt. Aber gut gewartet, sie muss jedes Jahr zum TÜV und wird mit Sicherheit besser gepflegt als das durchschnittliche Kiwi-Auto. Sie ist in Privatbesitz und eine Non-Profit-Organization kümmert sich um die Organisation der Rundflüge. Alle (außer dem Piloten, der ist ein Professioneller), die bei den Flügen und deren Vorbereitung mithelfen, machen dies ehrenamtlich. Und da zahlt man dann auch gerne den Betrag X, wenn es denn dazu beiträgt, die 'old Lady' am Leben zu halten.




Gestartet und gelandet wird in Ardmore, ca. 40 Minuten von Devonport entfernt, im Süden Aucklands, auf einem kleinen Airfield, wo sonst nur Privatflieger (Cessnas und ähnliche) rumstanden. Nach dem Start ging es über den Auckland International Airport und West-Auckland in Richtung CBD (das ist die unmittelbare Innenstadt) und nach einer Schleife um den Skytower über den Waitemata Harbour in Richtung North Shore - heute aber leider nicht über unseren Garten. Von dort weiter über den Rangitoto Channel nach Rangitoto Island und weiter nach Waiheke Island. Dort mussten wir alle winken, weil dort die Eltern des Piloten wohnen und die ihrerseits immer winken, wenn Sonntags die DC3 über ihr Haus fliegt. Dann über die Eastern Suburbs zurück nach Ardmore - 30 Minuten könen ganz schön kurz sein...


Hier wohnen wir übrigens - allerdings nur noch zwei Tage...
Auckland CBD mit Hafen und Skytower

Waiheke Island

Während des Fluges lief stilecht 40-er Jahre Swing-Musik, die ich jedoch kaum wahrnehmen konnte, da mein Sitzplatz 2A quasi direkt neben dem Propeller lag - und das Fliegen war halt damals doch ein bißchen lauter als heute im Airbus A380... Jeder an Bord durfte mal kurz nach vorne gehen und ins Cockpit schauen - das hatte nicht mal eine Tür! Ob das den Sicherheitsvorschriften entspricht? Im Linienverlehr sicher nicht...


Hat Spaß gemacht und ist für alle, die sich für Flugzeuge interessieren auf jeden Fall zu empfehlen. Und auch für alle, die Auckland gerne mal von oben sehen wollen.

Dienstag, 5. Februar 2013

Was tut man nicht alles...

... für die liebe Gesundheit? Nachdem wir ja vor knapp zwei Wochen schon bei einem 'normalen' Arzt waren, um uns da über die Notwendigkeit von Impfungen für unsere Heimreise zu informieren - beziehungsweise uns auch gleich impfen zu lassen - hatten wir heute einen Termin bei der Travel Clinic, weil wir uns dort genauere Auskünfte als beim Allgemeinmediziner erhofft haben. Vor allem, was Malaria angeht.

Und auf diesem Gebiet ist der Arzt, der die Travel Clinic leitet, eine Konifere - oder wie immer das heißt. Er hat unter anderem nachweisen können, dass sich ein neuseeländischer Tourist in Borneo mit einer Malaria-Art infiziert hat, die eigentlich nur die dort lebenden Affen bekommen. Eigentlich.

Jedenfalls ist Malaria ja ein sehr spezielles Thema, soll man denn nun eine Prophylaxe nehmen oder doch nicht? Wenn ja, verträgt man die auch wirklich? Welche kann man überhaupt als Taucher nehmen und welche nicht? Da gibt's schon ganz schön viel zu besprechen... Zur Zeit tendieren wir zu 95% dazu, keine Prophylaxe zu machen und uns nur ein Medikament für den Ernstfall mitzunehmen, da wir insgesamt nur 6 Tage in 'High Risk'-Gebieten sein werden - von 65 Tagen, die wir unterwegs sind.

Aber dennoch, nachdem es vor zwei Wochen schon Impfungen bzw. Auffrischungen für Polio, Tetanus und Diphtherie gab, kamen heute noch Typhus und Grippe dazu - und für mich noch Hepatitis A & B. Dann müssen wir uns nur noch überlegen, ob wir noch Tollwut machen wollen oder nicht und dann sollten wir eigentlich sicher sein. Eigentlich.

Und preiswert ist der Spaß auch nicht, für das, was wir hier bis jetzt investiert haben, hätten wir in Asien noch 2 oder 3 Inlandsflüge zusätzlich buchen können. Aber - wer fliegt schon gerne krank durch die Gegend?

Samstag, 2. Februar 2013

Tongariro Crossing (re-visited)

Ich habe den Tongariro  Crossing ja vor zehn Jahren schon einmal gemacht – aber da hat es quasi durchgehend geregnet und Eric, Katja und ich haben damals nicht viel gesehen. Deshalb musste ich ihn jetzt einfach noch mal laufen – ich wollte schließlich auch mal die Emerald Lakes in ihrer eigentlichen Farbe gesehen haben... Also, so richtig den ‚Crossing’ laufen stimmt ja nicht so ganz, denn seit den beiden Eruptionen des Te Maari Vents im letzten Jahr ist ja quasi nur ein ‚Tongariro In & Out’ möglich, da der Track wegen erhöhter Vulkanaktivität und Lavabrocken nur bis zu den Emerald Lakes offen ist. Man läuft zur Zeit also bis dorthin und kehrt dann wieder um, um zum Ausgangspunkt am Mangatepopo Carpark zurückzulaufen. Schade, aber geht halt momentan nicht anders.

Da man jetzt wieder auf der selben Seite des Trecks rauskommt, wo man auch gestartet ist, kamen viele der Wanderer auf die Idee, dass man ja jetzt mit dem eigenen Auto anreisen und dort parken könne, und nicht, wie bisher, einen kostenpflichtigen Shuttlebus benutzen muss. Das hat dazu geführt, dass der Parkplatz am Anfang des Crossings für Privatfahrzeuge gesperrt wurde, weil es derer einfach zu viele wurden. Und dadurch auch zu viele Autoaufbrüche – die Diebe wissen halt, dass wer sein Auto hier abstellt für mindestens sieben Stunden weg ist...

Jetzt parken vor allem die jüngeren Backpacker-Touristen mit Ihren einfachen Campervans gerne auf der Mangatepopo Road und laufen von dort zum Anfang des Tracks. Das spart ihnen NZD 35.00 pro Person – verlängert aber den eigentlich gut 17 km langen Track um 2 x 6 km entlang einer staubigen, unbefestigten Straße und man muss dann insgesamt 29 km zu Fuß zurücklegen. Ich würde ja lieber die $35.00 zahlen...


So sah es aus, als wir morgens an der Mangatepopo Road ankamen – das Wetter konnte kaum besser sein. Das in der Mitte des Bildes ist übrigens kein Rauch von einer erneuten Eruption, sondern der Staub, den die Shuttle-Busse auf dem Weg zum Parkplatz aufwirbeln 


Hier sind Karin und ich noch guter Dinge - ein letztes Foto, bevor es losgeht...


Blick zurück nach vorn – Der in den Soda Springs entsprungene Bach begleitete unsere Gruppe (drei Leute auf der Tagestour, 3 Leute auf dem 3-tägigen ‚Northern Circuit’ und zwei Guides) gut eine Stunde. Wie ihr seht, gibt es hier in 800 – 900 Metern Höhe noch reichlich Vegetation.


Blick nach vorn – 2003 gab es hier noch keinen Boardwalk, es hat sich einiges verändert. In diesem Fall zum Guten, man läuft auf den Holzplanken einfach besser als auf dem Geröll. Und die Vegetation – vor allem das Tussock-Gras – wird geschont.


Der Ngauruhoe vom unteren Ende von Devil’s Staircase, dem ersten steilen Anstieg aus gesehen. Hier wurde es dann zum ersten Mal richtig anstrengend, bis hier war es einfach eine normale Wanderung.


Die ersten fünf aus unserer Gruppe beim Erklimmen von eben jener Steigung. In der Staircase legt man einiges an Höhenmetern zurück, insgesamt wurden dort 400 Stufen eingebaut, die sich mit steilen Wegstücken abwechseln. Unterwegs musste ich mehrfach kurz pausieren. Aber nicht nur ich, sondern auch andere...




Hier ein paar alpine Blütenpflanzen, das zweite ist die ‚NZ Mountain Daisy’, bei den anderen handelt es sich laut Guide wohl um alpine Orchideen-Arten – falls einer von Euch etwas genaueres weiß, ich bin wie immer für Aufklärung dankbar.


Beim Blick zurück vom oberen Ende der Staircase konnte man am Horizont den ca. 70 km entfernten Mt. Egmont/Taranaki erkennen, der laut Maori-Legenden früher bei seinen Brüdern Tongariro, Ngauruhoe und Ruapehu stand, aber nach einem Streit um eine Frau verbannt wurde und deshalb nun auf der Taranaki-Halbinsel ‚wohnt’...


Karin freut sich auf dem Plateau unterhalb des Gipfels des Ngauhuroe (den meisten von Euch bekannt als ‚Mt. Doom’ in Harry Potter – äh, nee, war wohl doch in Lord of the Rings...), dass wir schon so weit gekommen sind. Den Aufstieg zum Ngauruhoe kann man übrigens in den Track mit einbauen – dauert aber hoch und wieder runter gute drei Stunden, die wir nicht hatten. Und die Lust auf zusätzliche 700 Höhenmeter hatten wir auch nicht ;-)


Mein schönstes Bild vom Ngauruhoe – ich liebe Tussock.




Nach knapp vier Stunden und einem zweiten heftigen Anstieg über ein Geröllfeld waren wir dann an unserem Umkehrpunkt unterhalb des Gipfels angekommen – und konnten endlich die großartige Aussicht auf die Emerald Lakes, den Blue Lake, den Red Crater, den North Crater und Lake Taupo in der Ferne während unseres Lunch Breaks genießen. Mir war allerdings überhaupt nicht nach Essen – ich wollte nur Flüssigkeit! Und zwar Wasser, kein Bier.

Hier haben wir uns dann von den 3-Tagestour-Teilnehmern und deren Guide verabschiedet, für die Vier ging es geradeaus weiter, während wir umkehrten und uns an den Abstieg über das doofe Geröllfeld machten.

Vom Abstieg habe ich dann quasi gar keine Fotos mehr gemacht, sah ja alles aus, wie auf dem Hinweg. Der Abstieg war auf eine ganz andere Art ähnlich anstrengend wie der Aufstieg und meine Schuhe haben mich so ca. fünf km vor dem Ende im Stich gelassen, jeder Tritt auf einen Stein – und davon gibt’s dort viele – war eine Qual. Die Schuhe sind mittlerweile im Müll gelandet.


Am Bus wartete dann ein Bier auf jeden der Teilnehmer, ein Speight’s Summit - wie passend ist das denn? Insgesamt war es ein großartiger Tag auf dem Berg und ich bin wirklich froh, dass ich es noch einmal versucht – und geschafft – habe, vor 10 Jahren und einigen Kilos war es doch noch wesentlich einfacher als jetzt. Aber es war die Anstrengung wert. Definitiv.