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Sonntag, 30. Dezember 2012

Die Freiluftsaison ist eröffnet!

Der Sommer ist endlich da - und nachdem ich ja nun die letzten neun Monate (mehr oder weniger) regelmäßig in Takapuna im Hallenbad schwimmen war, war ich am Donnerstag zum ersten Mal in diesem Sommer wieder im Meer schwimmen. Schee war's! Und ein Riesenunterschied zum Hallenbad war's auch!

Es gab keine
  • älteren Damen, die in den (zum Bahnenschwimmen vorgesehenen) Bahnen 'Aqua-Jogging' oder 'Aquarobics' machen und es noch nicht mal bemerken, wenn sie jemanden beim Schwimmen behindern
  • (hauptsächlich asiatischen) Saunabenutzer, die direkt aus der Sauna ins Becken steigen, um sich dort den Schweiß vom Körper zu waschen
  • überfüllte Umkleidekabine, in der man manchmal Glück haben muss, um noch ein freies Plätzchen zwischen auf Augenhöhe hängenden, getragenen Unterhosen zu finden, um sich dort abzutrockenen und umzuziehen
Stattdessen gab es:
  • Gannets, die zum Fische fangen aus 30, 40 Metern Höhe wie Pfeile ins spiegelglatte Wasser schießen
  • Segeljachten mit schneeweißen Segeln vor dem dunklen blau des (Gewitter-)Himmels - angestrahlt vom weichen Abendlicht
  • Rotblühende Pohutukawas den gesamten Strand entlang

Es ist einfach etwas ganz anderes und es wird mir auf jeden Fall sehr fehlen. Ich habe inzwischen öfter, wenn ich das Schwimmen im Meer nach Feierabend erwähnt habe, gesagt bekommen "Dann geh doch in Deutschland statt ins Meer ins Schwimmbad oder an 'nen Baggersee", aber das ist halt einfach nicht das selbe. Ein ganz wichtiger Unterschied ist zum Beispiel die Entfernung, zum Vergleich hier mal zwei Prints aus Google Maps:

Das hier war der Weg zum Kelsterbacher See (in dem man genaugenommen ja nicht einmal schwimmen darf) von unserer letzten Wohnung aus:

20, 5 km, 25 Minuten - wenn kein Verkehr ist. Also quasi nie.
Und das hier ist der Weg von unserer momentanen Wohnung zu unserem Hausstrand, Cheltenham Beach:

800 Meter, 2 Minuten - kein Verkehr. Nie.
Das ist schon ein Unterschied, oder? Und genau das ist ein Teil des Lifestyles/der Lebensqualität, den/die ich hier so sehr schätzen gelernt habe. Und über Freibäder im Sommer nach Feierabend in Deutschland brauchen wir uns ja wohl kaum ernsthaft zu unterhalten, oder?

Donnerstag, 3. Mai 2012

31 x 33 = 1023

Nachdem die Schwimmsaison (zumindest was das Meer betrifft...) ja nun definitiv vorbei ist hab ich heute morgen vor der Arbeit mal die einzige mir zur Verfügung stehende Alternative ausprobiert: North Shore Leisure Takapuna (einige von Euch werden sich eventuell noch an meinen Post 'Saunakultur' von Anfang Januar erinnern). Und da ich sonst im Moment nichts wirklich bloggenswertes erlebe wollte ich Euch daran teilhaben lassen:

Kacheln zählen ist jetzt zugegebenermaßen nicht wirklich spannend, am Strand entlang zu schwimmen und Leute, Yachten, Kreuzfahrtschiffe und nach Fischen tauchende Gannets zu beobachten bringt's doch deutlich mehr - aber das Schwimmen in einem richtigen Schwimmbad hat auch seine Vorteile.

Zum Beispiel die überall vorhandenen Uhren, man kann zu jeder Zeit genau verfolgen, wie man bei jeder zurückgelegten Bahn ein bißchen langsamer wird. Und eventuell versuchen, dagegen anzukämpfen. Wellen gibt es dort auch keine, und die waren ja in Cheltenham für einen ungeübten Schwimmer wie mich teilweise schon eine Herausforderung. Man hat nach dem Abtrocknen/Umziehen auch nicht überall Sand. Hmm, ich hab mich jetzt redlich bemüht, eine Menge Vorteile zusammenzubekommen, aber irgendwie klappt's nicht wirklich.

Also, Neustart:

Schwimmen im Meer ist einfach geiler als im Hallenbad. Auch wenn manche Menschen Angst davor haben, von Haien gefressen zu werden - who cares! Am Strand entlang zu schwimmen und Leute, Yachten, Kreuzfahrtschiffe und fischende Gannets zu beobachten bringt's total, alles andere ist totally boring!

Das einzige, was im Schwimmbad tatsächlich besser ist, ist die Tatsache, dass man durch Mitzählen der geschwommenen Bahnen genau weiß, welche Strecke man zurückgelegt hat und nicht vage per Google Maps rumschätzen muss. Die heute von mir zurückgelegte Strecke verbirgt sich übrigens in der Überschrift, wobei die '33' für die Länge des Pools  in Metern steht. Wie lange ich dafür gebraucht habe sage ich Euch allerdings nicht, Ihr müsst schließlich nicht alles wissen...

Mittwoch, 4. Januar 2012

Saunakultur

Im Zuge meiner momentan stattfindenden BMI-Korrektur war ich gestern zum ersten Mal in einer neuseeländischen Sauna. Nee, stimmt eigentlich nicht, vor anderthalb Jahre waren wir schon Mal in einer, im Skotel in Tongariro. Aber die war kaputt und wurde nicht wärmer als 60°C, also waren wir da nicht lange drin und ich zähle das einfach mal nicht als Saunabesuch. Kam ja schliesslich auch nicht ins Schwitzen...



Gestern hab ich dann also mit Markus in Takapuna getroffen, um dort in die für und beide am nächsten gelegene Sauna im North Shore Leisure zu gehen.
 Zunächst mal die positive Überraschung - Schwimmbadnutzung und Sauna kosten zusammen nur $9,40, was ja nun wirklich günstig ist. Und dann ging es mit Überraschungen weiter...  Nach dem Umziehen wollten wir unsere Taschen wegschließen, mussten aber feststellen, dass man dafür ein Vorhängeschloss hätte mitbringen müssen. Also Augen offenhalten und einer bleibt immer bei den Taschen.  Dann weiter zur Sauna, welche zusammen mit dem Dampfbad direkt am Beckenrand liegt. Aber kein Abkühlbecken weit und breit. Sowas gibt's nämlich nicht. Eine kalte Dusche pro Geschlecht in der jeweiligen Sammelumkleide sollte es doch tun, oder?  An der Tür hängen dann die Saunaregeln, welche im Vergleich zu den deutschen/europäischen eher kurz und knapp gehalten sind.



Am besten gefielen mir:
  • No food to be taken into Sauna at any time (Bitte kein Essen mit in die Sauna nehmen)
  • Apropriate band is to be worn (Ein Hinweis auf die Farbe des Einwegarmbands, welches man am Eingang bekommt, als Nachweis, dass man auch für die Sauna bezahlt hat)
Die wirklich wichtigen Regeln jedoch,wie: vorher Duschen & Abtrocknen, keinen Schmuck tragen, kein Schweiss auf's Holz, Dauer von Saunagang und Pausen etc - die standen nirgends...

 Keine Überraschung war es übrigens, dass man hier mit Badehose/-anzug in die Sauna geht, das liegt an der in notorisch anglophilen Ländern üblichen Prüderie. Nicht jeder ist so entspannt wie ein Europäer... 

Und so kam es dann auch, das die Sitzbänke flächig nass waren, weil vor allem die asiatischen Gäste direkt aus dem Schwimmbecken in die Sauna kamen. Und nach ihrem 5-minütigen Aufenthalt auch direkt wieder dorthin verschwanden. Ohne Duschen. Und auch ohne sich abzukühlen. Und ohne sich um irgendwas zu scheren - wie zum Beispiel das korrekte Schließen der Saunatür. Dafür hatten aber alle was zu Trinken mit - bevorzugt in metallenen Thermosbehältern.

Nach dem Saunagang soll man dann ja bekanntermaßen entspannen, sprich in einem ruhigen Raum auf einer Liege relaxen und am besten dabei einen Schluck Saft trinken. Ging alles nicht. Kein Ruheraum, keine Liegen, kein Saft, keine Entspannung. Stattdessen konnte man prima am Beckenrand auf harten Plastikstühlen sitzen und war dabei dem akustischen Terror der gefühlten 500 Schulkinder ausgesetzt. Mal was anderes...

Spucken ist hier übrigens nicht erlaubt...

... genau wie Rasieren, Zähne putzen und Haare färben.
Und so saßen wir dann da und beobachteten das Geschehen um uns herum, während wir darauf warteten, dass für uns wieder zwei Plätze in der Sauna frei wurden. Diese ist nämlich sehr klein, und wenn alle Sitzplätze belegt sind, stellt sich der Asiate auch gerne mal in die Sauna. Ich glaube ja fast, die haben das alle nur zum Aufwärmen benutzt und wissen garnicht, wozu eine Sauna eigentlich da ist...

Alles in allem ein sehr interessanter Saunabesuch, man muss das Ganze einfach rein zweckorientiert betrachten. Ich wollte schwitzen und das habe ich getan. Morgen dann nochmal zwei Liter und danach zum Wiegen beim Arzt - und dann sieht mich diese Sauna nicht mehr wieder. Es lebe die Kaiser-Friedrich-Therme!

Ach ja, unser Highlight gestern war der Maori-/Islander-Bloke, der aus der Sauna kam und sich verschwitzt wie er war angezogen hat und gegangen ist. Saunakultur? Drauf geschissen!